Zollschock: US‑Pläne bedrohen Europas Automobilindustrie
Nicht nur China, sondern auch die Vereinigten Staaten erwägen, die Zölle auf aus Europa importierte Autos zu erhöhen. Dies ist eine weitere ernsthafte Bedrohung für den angeschlagenen Automobilsektor in Europa.
18.11.2024 11:49
Die deutsche Automobilindustrie steht am Rande einer Krise, die durch die unzureichende Nachfrage nach Elektroautos verursacht wird. Die Situation wird durch die schwächere Position von Volkswagen auf dem Schlüsselmarkt in China verschärft, und die Zukunftsperspektiven sind nicht optimistisch, insbesondere angesichts eines möglichen Handelskriegs zwischen der EU und China. Leider deutet vieles darauf hin, dass dies nicht das Ende der Probleme für die deutschen Marken ist; sie erwarten einen weiteren Schlag – dieses Mal von den USA.
Obwohl es noch einige Monate bis zur Präsidentschaft von Donald Trump sind, prognostizieren Analysten und Experten bereits den potenziellen Einfluss seiner Entscheidungen auf die Weltwirtschaft. Wenn die während der Kampagne geäußerten Forderungen umgesetzt werden, könnten europäische Marken viel verlieren.
Der Grund dafür sind die potenziell höheren Zolltarife auf Fahrzeuge, die aus Europa in die USA importiert werden. Die Trump-Administration könnte die Zölle von den derzeitigen 2,5 % auf 12,5 % erhöhen. Laut Analysten der Bank Stifel Europe könnten die deutschen Hersteller dadurch bis zu 15 % ihrer Gewinne verlieren.
Wie die deutsche Zeitung "Handelsblatt" berichtet, exportieren deutsche Marken jährlich fast 600.000 Autos aus europäischen und 350.000 Autos aus mexikanischen Fabriken in die USA, und im Fall der Produkte aus Mexiko könnten die Zölle noch höher ausfallen.
Es sei jedoch erwähnt, dass nicht alle deutschen Hersteller gleichermaßen bedroht sind. In einer guten Position befindet sich BMW, da das Unternehmen viele Fabriken in den USA besitzt. Ähnlich ist es bei Mercedes und Volkswagen. Das ändert jedoch nichts daran, dass viele Modelle dieser Marken immer noch importiert werden.
Die höheren Zölle könnten vor allem Porsche stark treffen, da alle ihre in den USA verkauften Autos aus Europa importiert werden. Auch Audi ist in einer unangenehmen Lage, da das Modell Q5, ein Verkaufsschlager in den USA, in Mexiko produziert wird.
Wie das "Handelsblatt" anmerkt, kommt die Bedrohung aus den USA zum ungünstigsten Zeitpunkt. Jahrelang waren Amerika und China die größten Exportmärkte für deutsche Marken, und jetzt, da der Absatz in China sinkt, ist das Letzte, was die Hersteller brauchen, Ärger in den USA.