NachrichtenZwei Verdächtige zu Nord Stream-Explosionen identifiziert

Zwei Verdächtige zu Nord Stream-Explosionen identifiziert

Die deutsche Staatsanwaltschaft hat zwei Verdächtige im Zusammenhang mit den Explosionen an den Nord Stream-Pipelines identifiziert. Sie gab jedoch nicht an, um wen es sich handelt.

Leck in der Nord-Stream-Gaspipeline
Leck in der Nord-Stream-Gaspipeline
Bildquelle: © East News | AA/ABACA

Der deutsche Generalstaatsanwalt Jen Rommel sagte im Gespräch mit "Der Spiegel", dass die Ermittlungen zu den Explosionen bei den Pipelines vorangekommen seien.

- Es ist uns gelungen, zwei Beschuldigte zu identifizieren. Das ist aus meiner Sicht ein Erfolg, mit dem anfangs nicht unbedingt zu rechnen war - sagte er.

- Die Identität weiterer Beteiligter, die Tatmotivation und insbesondere die Frage nach einer etwaigen staatlichen Steuerung der Operation sind Gegenstand der laufenden Ermittlungen - fügte er hinzu.

Rommel gab keine weiteren Informationen über die Verdächtigen bekannt. - Damit hat ein erheblicher Angriff auf die Energieversorgung unseres Landes stattgefunden, der geeignet war, die hiesige Wirtschaft und Gesellschaft zu destabilisieren – unabhängig von jeder politischen Einordnung - sagte er auf die Frage nach einer möglichen Beteiligung der Ukraine an dem Angriff.

Verdächtiger floh aus Polen

Deutsche Medien berichteten, dass nach Angaben der Ermittler drei Mitarbeiter einer Kiewer Tauchschule an dem Anschlag beteiligt waren. Der Hauptverdächtige, Wolodymyr S., soll im Juli von Polen in die Ukraine geflohen sein. Laut Quellen der deutschen Medien könnte er vorher gewarnt worden sein, dass Berlin sich für ihn interessiert.

Dem "Wall Street Journal" zufolge wurde die gesamte Operation von einer Gruppe hochrangiger ukrainischer Offiziere und Geschäftsleute vorbereitet. Der Plan soll die Zustimmung von Wolodymyr Selenskyj erhalten haben. Jedoch wurde auf Antrag der CIA der Abbruch der Operation angeordnet. Der ehemalige Kommandeur der ukrainischen Streitkräfte, General Walerij Saluschnyj, führte den Befehl jedoch nicht aus.

Saluschnyj, derzeit Botschafter der Ukraine im Vereinigten Königreich, sagte der Zeitung, dass er nichts von einer solchen Operation wisse und alle Andeutungen, dass es anders sei, "reine Provokation" seien. Er fügte hinzu, dass die ukrainischen Streitkräfte nicht befugt seien, Auslandseinsätze durchzuführen, und daher nicht daran beteiligt gewesen sein könnten. Offiziell bestreitet Kiew die Beteiligung an dem Anschlag auf Nord Stream.

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