NachrichtenAl-Jazeera-Journalist von Israel als Hamas-Scharfschütze beschuldigt

Al‑Jazeera-Journalist von Israel als Hamas-Scharfschütze beschuldigt

Das israelische Militär behauptet, Hosem Szabat – ein Al-Jazeera-Journalist, der bei einem Angriff auf den Gazastreifen getötet wurde – sei gleichzeitig ein Scharfschütze der Hamas gewesen. Al-Jazeera beschuldigt Israel seines Mordes.

Bei einem israelischen Angriff auf den Gazastreifen wurde ein Al-Jazeera-Journalist getötet.
Bei einem israelischen Angriff auf den Gazastreifen wurde ein Al-Jazeera-Journalist getötet.
Bildquelle: © Getty Images | Anadolu
Justyna Lasota-Krawczyk

Wichtige Informationen

  • Laut israelischem Militär war Hosem Szabat ein Scharfschütze der Hamas. Der Al-Jazeera-Journalist starb bei einem Luftangriff auf den Gazastreifen.
  • Al-Jazeera verurteilte die Ermordung Szabats und erklärte, es sei ein brutaler Angriff auf einen ihrer Mitarbeiter.
  • Das Komitee zum Schutz von Journalisten (CPJ) forderte eine unabhängige Untersuchung im Zusammenhang mit dem Tod von Szabat und anderen Journalisten.

War Hosem Szabat ein Scharfschütze der Hamas?

Das israelische Militär teilte mit, dass Hosem Szabat, der bei einem Luftangriff auf den Gazastreifen getötet wurde, nicht nur ein Journalist von Al-Jazeera, sondern auch ein Scharfschütze der Hamas gewesen sei. Laut der israelischen Armee gehörte Szabat einer Hamas-Einheit in Beit Hanoun an. Dokumente, die seine Tätigkeit als Mitglied der Terrororganisation belegen, sollen bereits im Oktober 2024 entdeckt worden sein.

Al-Jazeera verurteilte die Ermordung Szabats aufs Schärfste und bezeichnete sie als brutalen Angriff. Der Sender versicherte, dass seine Mitarbeiter trotz der Tragödie weiterhin über die Ereignisse im Gazastreifen berichten werden. Auch das Komitee zum Schutz von Journalisten (CPJ) äußerte Empörung und forderte eine unabhängige Untersuchung, um festzustellen, ob der Angriff auf Szabat absichtlich erfolgte.

Gezielte Angriffe auf Journalisten im Gazastreifen?

Die CPJ-Vorsitzende Jodie Ginsberg betonte, dass die Organisation Fälle untersucht, in denen Israel möglicherweise absichtlich Journalisten angegriffen hat, obwohl deren journalistische Tätigkeit bekannt war. Ginsberg bemerkte, dass, falls diese Vorwürfe bestätigt werden, dies als Kriegsverbrechen angesehen werden könnte. Im Krieg im Gazastreifen sind bereits über 170 Journalisten, hauptsächlich Palästinenser, getötet worden.

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