NachrichtenChrist in Pakistan wegen Blasphemie zum Tode verurteilt

Christ in Pakistan wegen Blasphemie zum Tode verurteilt

In Pakistan wurde ein Christ wegen Blasphemie zum Tode verurteilt. Der Mann plant, gegen das Urteil des Antiterrorgerichts Berufung einzulegen.

Christ in Pakistan zum Tode verurteilt. Hat den Koran entweiht.
Christ in Pakistan zum Tode verurteilt. Hat den Koran entweiht.
Bildquelle: © PAP | PAP/EPA/BILAWAL ARBAB

In Pakistan kam es zu einem umstrittenen Urteil, bei dem ein 36-jähriger Christ wegen Blasphemie zum Tode verurteilt wurde. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, beabsichtigt der Mann, gegen die Entscheidung des Antiterrorgerichts Berufung einzulegen.

Christ in Pakistan zum Tode verurteilt: Koran geschändet

Der Fall bezieht sich auf Ereignisse aus dem Jahr 2023, als es in der Stadt Jaranwala im Osten Pakistans zu Unruhen kam. Der Vorwurf der Schändung des Korans löste eine Welle der Gewalt aus, in deren Folge ein Mob Hunderte von Häusern und Kirchen in Brand setzte. Tausende von Menschen mussten ihre Häuser verlassen, und das Militär wurde eingesetzt, um die Situation unter Kontrolle zu bringen.

In Pakistan führen Blasphemievorwürfe häufig zu Unruhen und Lynchversuchen. Ein Beispiel ist ein jüngstes Ereignis in Karatschi, bei dem ein Mob von etwa 100 bis 200 Personen einen 47-jährigen Werkstattbesitzer, der einer von Muslimen als ketzerisch angesehenen religiösen Minderheit angehörte, zu Tode prügelte.

Geschichte der Blasphemiegesetze

Gesetze zum Schutz von Kultstätten vor Schändung wurden bereits in den 1920er Jahren während der britischen Herrschaft in das pakistanische Strafgesetzbuch aufgenommen. Sie sollten alle Religionen im damaligen Indien schützen. Nach der Unabhängigkeit Pakistans im Jahr 1947 wurden diese Gesetze unverändert bis in die 1980er Jahre übernommen. Unter der Regierung von General Muhammad Zia ul-Haq wurden im Rahmen der Islamisierung des Rechts strenge Strafen für Blasphemie eingeführt, darunter die Todesstrafe.

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