Dänemark verlässt Sparsame: Neuer Kurs für EU‑Finanzen ab 2027
Die dänische Premierministerin, Mette Frederiksen, kündigte am Dienstag den Austritt ihres Landes aus dem sogenannten Club der Sparsamen an. Dieser umfasst Staaten, die sich gegen einen großzügigen EU-Haushalt aussprechen. Die Erklärung erfolgte nach einem Besuch der Präsidentin des Europäischen Parlaments, Roberta Metsola, in Kopenhagen.
Ab dem 1. Juli wird die dänische Regierung den Vorsitz im Europäischen Rat von Polen übernehmen und sich unter anderem mit den EU-Finanzen nach 2027 befassen.
"In unsicheren Zeiten brauchen wir einen angemessenen Haushalt. Europa muss aufrüsten", betonte Frederiksen während einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Metsola in ihrem Amtssitz.
Ein Kommentar auf dem Portal des dänischen öffentlichen Senders DR wies darauf hin, dass die Änderung in Dänemarks Haltung mit der aktuellen Lage des Landes verknüpft ist. Europa ist Kopenhagen nach den Ansprüchen von US-Präsident Donald Trump auf Grönland näher gerückt. Ein weiterer Grund ist die russische Aggression gegen die Ukraine.
Bisher gehörten neben Dänemark auch die Niederlande, Schweden und Österreich zum Club der Sparsamen. Die Regierungen dieser Länder hatten sich in früheren Verhandlungen gegen die Ausweitung des EU-Haushalts ausgesprochen, da sie befürchteten, größere Beiträge leisten zu müssen.