TechnikDänemarks Rüstungsdeal: 130 Panzer und Mistral-Raketen von Finnland

Dänemarks Rüstungsdeal: 130 Panzer und Mistral-Raketen von Finnland

Dänemark hat sich entschieden, 130 finnische gepanzerte Transportfahrzeuge des Typs Patria 6x6 sowie mehrere Hundert Mistral-Flugabwehrraketen zu erwerben. Wir stellen die Leistungen dieser Bewaffnung vor.

Transportfahrzeug Patria 6x6 für Schweden, das insgesamt 341 Fahrzeuge dieses Typs bestellt hat.
Transportfahrzeug Patria 6x6 für Schweden, das insgesamt 341 Fahrzeuge dieses Typs bestellt hat.
Bildquelle: © patria

Das dänische Verteidigungsministerium gab die Unterzeichnung eines Vertrags mit dem finnischen Unternehmen Patria bekannt. Dieser umfasst den Erwerb von 130 sechsrädrigen gepanzerten Transportfahrzeugen im Wert von 256 Millionen Euro, deren erste Exemplare noch im Jahr 2025 geliefert werden sollen.

Der Kauf wurde aus einem speziellen Rüstungsfonds in Höhe von 6,7 Milliarden Euro für die Jahre 2025-2026 finanziert. Außerdem wurde bei einem Besuch des dänischen Königspaars, König Friedrich X. und Königin Maria, in Frankreich eine Vereinbarung über mehrere Hundert Mistral-3-Raketen getroffen.

Patria 6x6 - nutzt die Erfahrungen des polnischen KTO Rosomak

Die gepanzerten Transportfahrzeuge Patria 6x6, die erstmals auf der Messe Eurosatory 2018 präsentiert wurden, wurden als Antwort auf die Bedürfnisse Finnlands, Estlands und Lettlands nach einem kompakteren gepanzerten Transportfahrzeug entwickelt.

Obwohl das neue Modell Patria 6x6 konstruktiv auf dem Modell XA basiert, schöpft es stark aus den Erfahrungen, die während des Betriebs der größeren, achträdrigen Plattform Patria AMV gesammelt wurden. Letztere bildet die Basis für den in Polen und der Ukraine geschätzten Transporter KTO Rosomak.

Die bedeutendste Änderung beim Modell Patria 6x6 ist der Ersatz der Sichtfenster für den Fahrer durch eine Panzerglasscheibe, die die Sicht verbessert und das Fahrtraining erleichtert. Obwohl diese Lösung einen geringeren Schutz als eine Stahlpanzerung bietet, ist dieses Fahrzeug für den Einsatz in frontnahen Zonen und nicht für Angriffsmissionen bestimmt.

Im Kontext des sogenannten "Fronttaxis" ist der Schutz vor Artilleriesplittern, Handfeuerwaffen oder Minen entscheidend. Patria betont, dass ihr Fahrzeug in Varianten erhältlich ist, die die Norm STANAG 4569 in den Klassen II oder IV sowohl im Bereich des ballistischen als auch des Minenschutzes erfüllen.

Die leichtere Version des Transporters kann Beschuss durch ein AK-Gewehr mit 7,62×39-mm-API-BZ-Geschossen aus 30 Metern Entfernung oder die Explosion einer Mine mit 6 kg TNT aushalten. Die schwerere Variante hingegen ist widerstandsfähig gegen Beschuss durch großkalibrige Maschinengewehre vom Typ KPW mit 14,5×114-mm-B32-Munition aus 200 Metern Entfernung oder eine Minenexplosion mit 10 kg TNT.

Mistral 3-Raketen - die französische letzte Luftverteidigungslinie

Die derzeit seit 2019 produzierte dritte Version der Ende der 1990er Jahre entwickelten Mistral-Rakete ist mit einem empfindlicheren IIR-Sensor (Imaging Infrared) ausgestattet, der das thermische Bild des Ziels erfasst, sowie mit verbesserten Algorithmen, die die Effektivität bei der Bekämpfung kleiner Ziele wie Drohnen erhöhen.

Weitere Änderungen an den Mistral-3-Raketen führten zu einer Erhöhung der Reichweite auf 8 km und der maximalen Abfanghöhe auf 6 km. Die Rakete erreicht eine Geschwindigkeit von 2,71 Mach und trägt einen 3-Kilogramm-Splittergefechtskopf. Sie ist eine sehr effektive Waffe, obwohl der Einsatz des Mistrals den Aufbau eines leichten Abschussgeräts erfordert.

Die Mistral-Raketen werden in über 20 Ländern als tragbare Flugabwehrsysteme (MANPADS), auf Schiffen, Landfahrzeugen und sogar Hubschraubern eingesetzt.

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