EssenDas Geheimnis der Teeschicht: harmlose Chemie im Alltagstests

Das Geheimnis der Teeschicht: harmlose Chemie im Alltagstests

Tee mit einem Häutchen sieht aus wie ein Getränk von einem anderen Planeten. Es entsteht eine geheimnisvolle Schicht, die schimmert. Dazu kommt noch der Schaum, der eigentlich nichts Besonderes ist, aber Verdacht erwecken kann. Könnte es sein, dass der Tee verdorben ist? Zum Glück nicht. Diese Phänomene sind natürlich und sogar nützlich.

Regenbogenfarbener Film auf der Oberfläche des Tees
Regenbogenfarbener Film auf der Oberfläche des Tees
Bildquelle: © Adobe Stock

Wenn Sie jemals in eine Tasse geschaut und gedacht haben: "Hmm, das sieht seltsam aus", sind Sie nicht allein. Viele Menschen fragen sich, was mit ihrem Getränk passiert, wenn nach dem Aufbrühen Schaum oder eine charakteristische Schicht darauf erscheint. Auch wenn es unappetitlich aussehen und Besorgnis erregen kann, hat die Wissenschaft eine einfache und beruhigende Erklärung dafür. Was bedeutet also die schillernde Schicht auf dem Tee?

Tee ist ein wahres chemisches Gebräu, das aus Hunderten von Verbindungen besteht. Je nachdem, wie Sie ihn aufbrühen, welches Wasser Sie verwenden, welche Qualität das Teeblatt hat und wie Sie ihn aufgießen – es können verschiedene Effekte an der Oberfläche entstehen. Aber es gibt nichts, wovor man sich fürchten müsste. Weder der Schaum noch die Schicht auf dem Tee sind schädlich.

Die Schicht auf dem Tee – woher kommt sie und was bedeutet sie?

Beginnen wir mit dem Phänomen, das die meisten Verdächtigungen weckt: eine dünne, glänzende Schicht, die sich auf der Oberfläche des Tees absetzt, insbesondere bei lang gezogenem und stark aufgebrühtem Tee. Sie sieht aus wie ein Ölfleck, schimmert in Farben und erinnert an verschüttetes Benzin in einer Pfütze. Nichts, was angenehm für das Auge ist, aber beruhigen Sie sich, es ist kein Toxin oder Nebenprodukt der Fermentation.

Dieser Effekt ist das Ergebnis der Reaktion von Polyphenolen aus dem Tee, also wertvollen Antioxidantien, mit dem Kalzium und Magnesium, die im Wasser enthalten sind. Je mineralhaltiger das Wasser, desto sichtbarer wird die Schicht auf dem Tee. Die oberflächliche Schicht bildet sich auf natürliche Weise und hat keinen Einfluss auf den Geschmack oder die Qualität des Getränks. Wenn Sie jedoch kein Fan dieses Anblicks sind, können Sie dies leicht verhindern: Filtern Sie einfach das Wasser vor dem Aufbrühen des Tees oder fügen Sie eine Scheibe Zitrone hinzu. Die Säure löst die für die Schicht verantwortlichen Verbindungen auf dem Tee.

Schaum im Tee ist ebenfalls erwünscht

Der beim Aufbrühen entstehende Schaum ist das Ergebnis der Anwesenheit von Saponinen, pflanzlichen Verbindungen, die entzündungshemmende Eigenschaften haben und das Immunsystem unterstützen. Es sind völlig natürliche Substanzen, die in heißem Wasser leicht schäumen können. Sie finden sich unter anderem in grünem Tee, Mate-Tee oder Rooibos. Der auftretende Schaum zeigt an, dass der Aufguss aktive Substanzen enthält.

Einen Einfluss auf die Schaumbildung hat auch die Art des Aufgießens. Je dynamischer Sie den Tee aufgießen, z.B. aus größerer Höhe, desto mehr Luft gelangt in den Aufguss, was zusätzlich die Schaumbildung fördert. In einigen Kulturen, z.B. in Marokko, wird der Tee absichtlich aus großer Höhe aufgegossen, damit der Schaum sichtbar ist, und er wird als Qualitätsmerkmal angesehen.

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