Deutschland plant umfassendes Rauchverbot zum Schutz von Kindern
Deutschland überlegt, dem Beispiel Frankreichs zu folgen und ein Rauchverbot in öffentlichen Bereichen einzuführen. Politiker von SPD und Grünen betonen: Kinder müssen besser geschützt werden – auch vor E-Zigaretten. Die Bundesregierung appelliert an die Länder, das Gesetz zu verschärfen, berichtet "Die Welt".
In Frankreich wird ab Juli 2025 ein Rauchverbot in Parks, an Stränden, Bushaltestellen, Sportplätzen und vor Schulen gelten. Nach diesem Vorbild schlagen deutsche Politiker von SPD und Grünen ähnliche Schritte in Deutschland vor – sie haben das Ziel, Kinder und Jugendliche besser vor Tabakrauch und Passivrauchen zu schützen.
„Frankreich gibt ein klares Signal – es geht um die öffentliche Gesundheit und den Schutz der Jüngsten. Dasselbe brauchen wir in Deutschland“, sagte Dagmar Schmidt, die stellvertretende Vorsitzende der SPD-Fraktion im Bundestag. Sie fügte hinzu, dass Kinder an Bushaltestellen oder auf Spielplätzen die gleiche, durch Rauch verschmutzte Luft einatmen wie Erwachsene und dass ihre Körper empfindlicher sind, berichtet "Die Welt".
Politiker wollen ein Verbot
Ähnlich äußert sich Janosch Dahmen von den Grünen. „Wenn wir Kinder schützen wollen, müssen wir ihre Umgebung rauchfrei machen“, stellte er fest. Seiner Meinung nach reichen reine Rauchverbote jedoch nicht aus. Deutschland sollte sich auch in Bezug auf strenge Vorschriften ein Beispiel an Frankreich nehmen: Ein Verkaufsverbot außerhalb spezialisierter Geschäfte, die Erhöhung der Tabaksteuern und ein vollständiges Werbeverbot für Tabakprodukte seien wichtig.
Unterdessen appellierte die deutsche Gesundheitsministerin Nina Warken (CDU) an die Bundesländer, auch E-Zigaretten und Vape-Geräte zu verbieten. „Diese Produkte sind gefährlicher, als viele glauben. Ihre Aerosole enthalten schädliche Substanzen und sind oft der Einstieg in die Abhängigkeit“, betonte sie.
Die Bundesregierung hat bereits früher deren Verwendung an Bahnhöfen oder in Zügen eingeschränkt, aber für Schulen, Restaurants oder Krankenhäuser sind die Bundesländer zuständig – diese sollten die Vorschriften verschärfen.
Die Debatte über die Verschärfung der Antitabakmaßnahmen gewinnt nicht zufällig an Fahrt – sie fällt auf den Weltnichtrauchertag (31. Mai). Dahmen betont, dass nicht nur gesundheitliche, sondern auch wirtschaftliche Aspekte relevant sind – die Behandlung von durch das Rauchen verursachten Krankheiten kostet die deutschen Krankenkassen über 30 Milliarden Euro jährlich.