Entschlüsseltes Düne-Geheimnis: Erkenntnisse für Erde und Mars
Wissenschaftler der Universität Southampton haben herausgefunden, wie kleine Dünen auf der Erde und dem Mars entstehen. Diese Forschung kann helfen, ähnliche Formationen auf anderen Planeten besser zu verstehen.
In Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen in Frankreich haben Wissenschaftler der Universität Southampton in England den Mechanismus zur Entstehung kleiner Dünen an Stränden und in Wüsten entdeckt. Die in der wissenschaftlichen Zeitschrift "PNAS" veröffentlichten Ergebnisse werfen neues Licht auf die Bildung sogenannter "Proto-Dünen" auf der Erde und liefern Einblicke in ähnliche Strukturen auf dem Mars und anderen Planeten.
Sie erfassten den Prozess der Dünenbildung mit einem Laser
"Dies sind die kleineren Sandformen, die Menschen beobachten können, wie sie sich vor ihren Augen am Strand formen, bevor der Wind nachlässt oder die Wellen sie wegspülen", erklärte Professor Jo Nield von der Universität Southampton, der die Forschung leitet, gegenüber dem Portal SciTechDaily. Frühere Theorien über große Wüstendünen konnten nicht erklären, wie diese kleineren Formationen auf feuchten Oberflächen wie Stränden oder in harten, kiesigen Regionen entstehen.
Das internationale Forscherteam, dem Mitglieder aus Southampton, Paris, Oxford, Loughborough, Illinois und Denver angehören, hat erstmals den Prozess der Bildung dieser kleinen Dünen mithilfe von hochauflösenden Laserscans in der Namib-Wüste festgehalten. Sie stellten fest, dass Sand, der sich über härteren, festeren Oberflächen bewegt, höher springt und stärker vom Wind transportiert wird. Landet er jedoch auf weicherem, wellenförmigem Untergrund, sammelt sich der Sand an.
"Proto-Dünen" auch auf dem Mars
Professor Philippe Claudin vom französischen Nationalen Zentrum für wissenschaftliche Forschung (CNRS) ergänzte, dass das Modell nahezu perfekt reproduzieren kann, was in den Felddaten zu sehen ist. "Interessanterweise beobachten wir ähnliche Muster in trockenen Gebieten mit Kies und in feuchten Küstenregionen", erklärte er. Das Modell erlaubt es dem Team, verschiedene Parameter wie die Menge an Sand und die Windstärke anzupassen, um verschiedene Szenarien zu verstehen.
Diese "Proto-Dünen" sind nicht nur ein Phänomen der Erde. Das Forschungsteam untersucht derzeit, wie sich Dünen auf dem Mars entwickeln. Professor Nield betont: "Wir sind wirklich gespannt darauf zu sehen, wie das, was wir auf der Erde gelernt haben, auf den Mars angewendet werden kann und welche Ähnlichkeiten und Unterschiede es zwischen den Proto-Dünen auf beiden Planeten gibt."