EU‑Rüstungsausgaben übertreffen Russland und China 2024 deutlich
Die Länder der Europäischen Union haben im Jahr 2024 mehr für Rüstung ausgegeben als Russland und China, berichtet das Analyseportal Le Grand Continent unter Berufung auf den Montagsbericht des Stockholmer Internationalen Friedensforschungsinstituts (SIPRI). Den größten Betrag für Verteidigungsausgaben geben die USA aus. Die EU-Länder stehen an zweiter Stelle.
Im vergangenen Jahr gaben die 27 EU-Mitgliedstaaten insgesamt etwa 325 Milliarden Euro für Rüstung aus. Le Grand Continent berechnete, dass dies zweieinhalbmal mehr ist, als Russland im gleichen Zeitraum für diesen Zweck ausgegeben hat.
Europa rüstet auf
Das Portal wies darauf hin, - unter Berufung auf die Schlussfolgerungen des SIPRI-Berichts - dass die Steigerung der Ausgaben sich nicht direkt in die militärischen Fähigkeiten eines Landes übersetzt, da dies auch von vielen anderen Faktoren abhängt.
Der NATO-Gipfel, der vom 24. bis 25. Juni in Den Haag stattfindet, könnte von entscheidender Bedeutung für die weitere Erhöhung der Rüstungsausgaben sein. 2014 einigten sich die Mitgliedstaaten darauf, dass die Länder der Organisation mindestens 2 Prozent ihres BIP für das Militär ausgeben sollten. Im Jahr 2023 wurde festgelegt, dass dies nicht die Obergrenze, sondern eher die minimale finanzielle Verpflichtung für die Verteidigung ist.
Der NATO-Generalsekretär Mark Rutte kündigte am 12. April in Tokio an, dass diese Schwelle erhöht werden muss, da die Allianz sich ansonsten in drei oder fünf Jahren nicht vor einem möglichen russischen Übergriff verteidigen kann. Einige NATO-Staaten geben immer noch nicht einmal den Mindestbetrag von 2 Prozent ihres BIP für Rüstung aus.