Europas Hightech-Waffen stärken Ukraine: Alte US‑Systeme enttäuschen
Obwohl die Amerikaner die größten Lieferanten von militärischer Ausrüstung für die Ukraine sind (sie liefern Waffen im Wert von 61 Milliarden Euro), stellen sie keine modernen Waffen bereit. Viel fortschrittlichere Bewaffnung erhält die Ukraine von europäischen Ländern. Hier sind einige der interessantesten Beispiele für solche Ausrüstung, deren Lieferungen in den kommenden Monaten deutlich erhöht werden müssen.
Die neuesten Technologien an der Front bieten vor allem europäische Länder, die insgesamt Ausrüstung im Wert von etwa 61 Milliarden Euro geliefert haben (laut Daten des Instituts für Weltwirtschaft in Kiel). Diese Lieferungen sind mengenmäßig zwar weniger beeindruckend als die amerikanischen, aber sie enthalten viel experimentelle Ausrüstung, die in den amerikanischen Lieferungen fehlt. Ein großer Vorteil der Lieferungen aus den USA ist das Volumen, zum Beispiel millionenfach gelieferte Artilleriegeschosse, während Europa anfangs nur einige hunderttausend Stück lieferte.
Die USA schickten den Ukrainern jedoch ältere Waffen. Inzwischen enthielten die europäischen Hilfspakete Neuheiten, die sogar eine Zertifizierung aus dem Jahr 2022 hatten. Die Amerikaner nutzten die Gelegenheit, sich beispielsweise von für sie überflüssigen MRAP-Fahrzeugen zu trennen, die schon bei Missionen im Irak und in Afghanistan im Einsatz waren. Dabei darf nicht vergessen werden, dass jede Hilfe für die Ukraine, unabhängig von ihrer Herkunft, von großer Bedeutung ist.
Europäische Länder, besonders von der östlichen NATO-Flanke, übergaben auch einen Großteil älterer Ausrüstung in Form von sowjetischen Waffen an die Ukraine. Westliche EU-Länder lieferten neben Leopard-2-Panzern in neueren Versionen auch alte Leopard 1A5.
Panzerabwehrmittel und Artillerie aus Europa
Der Krieg in der Ukraine wurde jedoch auch zu einem Erprobungsfeld für moderne europäische Bewaffnung, um neue Lösungen zu testen und zu fördern. Im Kampf gegen russische Panzertechnik bewährten sich neben amerikanischen Javelins auch britische NLAW-Systeme, französische Akeron MP und deutsche Granatwerfer RGW90.
Die zweite Ausrüstungskategorie umfasste französische selbstzielsuchende Artilleriegeschosse Bonus und deutsche SMArt 155, die Artillerie in präzise Panzervernichter „verwandeln“. Diese Geschosse enthalten jeweils zwei kleinere Geschosse mit einer Sensorausstattung, die nach dem Abwurf über einem bestimmten Gebiet selbstständig Panzer oder selbstfahrende Haubitzen des Gegners suchen und anvisieren.
Zusammen mit ihnen erhielt die Ukraine Artilleriesysteme Kaliber 155 mm mit Geschützen von 52 Kaliberlängen, wie die polnische Krab, die deutsche PzH 2000, die französische Caesar, die slowakische Zuzana 2 und den schwedischen Archer. Alle diese Systeme bieten eine größere Reichweite im Vergleich zu amerikanischen Lösungen.
Jede der genannten Selbstfahrlafetten bietet eine Reichweite von ca. 30 km bei Verwendung der günstigsten Munition oder bis zu ca. 60 km bei Einsatz von Raketenantriebspatronen. Sie können auch amerikanische gelenkte Geschosse M982 Excalibur abfeuern, die sich jedoch recht schnell als anfällig für russische GPS-Störmanöver erwiesen haben. Es ist bemerkenswert, dass der der Ukraine gelieferte Vulcano GLR italienisch-deutscher Produktion unter solchen Bedingungen funktionieren kann. Die Waffe bietet gleichzeitig eine größere Reichweite von bis zu 80 km bei etwas geringerer Sprengkraft.
Westliche Luftverteidigungssysteme in der Ukraine — nicht nur aus den USA
Die Mehrheit der derzeit der Ukraine gelieferten Boden-Luft-Systeme mittlerer Reichweite sind amerikanische Patriots, aber Europa hat auch seine zwei SAMP/T-Batterien eines Systems derselben Klasse geliefert. Hier ist zu betonen, dass die meisten Patriots nicht von den USA geschickt wurden, obwohl die Amerikaner die Hauptproduzenten der Raketen für diese Systeme sind. Die Situation wird sich erst in den kommenden Jahren ändern, wenn die Raketen für dieses System in Europa produziert werden.
Bei den Systemen kürzerer Reichweite sieht es besser aus. Hier gibt es NASAMS-Systeme, die verschiedene Raketenarten verwenden können, oder in Europa entwickelte Systeme wie IRIS-T SLM und SLS. Der alte Kontinent ist auch ein wichtiger Akteur bei der Produktion tragbarer Luftabwehrsysteme, da das polnische Piorun, der britische Martlet, der schwedische RBS-70 NG oder der französische Mistral-3 bessere Parameter als die amerikanischen FIM-92 Stinger bieten.
Das Problem ist nicht die Verfügbarkeit europäischer Waffensysteme, sondern das unzureichende Produktionsvolumen, das jedoch in den letzten Jahren recht signifikant gestiegen ist.