Finnland rüstet auf: Sorge um Russlands Militäraktivitäten am Limit
Finnland bereitet sich auf eine potenzielle Bedrohung durch Russland vor. Die Finnen verstärken ihre Grenzen und analysieren neue Satellitenfotos. Kann Helsinki zum Ziel Moskaus werden?
Was müssen Sie wissen?
- Russland verstärkt seine Militärbasen entlang der Grenze zu Finnland, was in Helsinki für Beunruhigung sorgt. Satellitenfotos zeigen neue Hangars und Zelte.
- Die finnische Grenzschutzbehörde hat einen 35 km langen Zaun an der Grenze zu Russland gebaut, um illegale Migration zu stoppen. Eine Erweiterung des Zauns auf 200 km ist geplant.
- Finnland erhöht die Zahl seiner militärischen Reservisten auf eine Million Soldaten, indem es die Altersgrenze für Reservisten auf 65 Jahre anhebt.
Welche Maßnahmen ergreift Russland an der Grenze zu Finnland?
Finnland beobachtet mit Besorgnis die erhöhte Aktivität Russlands an seiner Grenze. Satellitenfotos, die neue Bauten und die Verstärkung von Militärbasen zeigen, sind ein Beweis dafür, dass Moskau sich auf die Zukunft nach dem Krieg in der Ukraine vorbereitet.
Der ukrainische Politiker Anton Geraschtschenko veröffentlichte solche Fotos auf dem Portal X. „Die von der Firma Planet Labs PBC gemachten Fotos zeigen erhöhte Unterkünfte, Flugzeugstationierungen und den Bau von Infrastrukturen in vier Militärbasen in der Nähe Finnlands: Kamenka auf dem Karelischen Isthmus, Petrosawodsk, Seweromorsk-2 und Olenja“, schrieb er.
Er fügte hinzu, dass der Vergleich der jüngsten Satellitenfotos mit denen, die im Mai 2022 aufgenommen wurden, zeigt, dass in den letzten drei Jahren auf dem etwa 65 Kilometer von der finnischen Grenze entfernten Militärgelände die Infrastruktur stetig ausgebaut wird. Es gibt immer mehr Militärzelte und neue Lagerhallen entstehen.
Emil Kastehelmi, ein finnischer Militäranalyst von der finnischen Analysefirma OSINT Black Bird Group, sagte, dass, wenn Russland an seinen Plänen festhält, in den nächsten Jahren Zehntausende neue Soldaten in der Nähe der Grenzen zu Norwegen, Finnland und den baltischen Staaten stationiert werden könnten. General Sami Nurmi von der finnischen Armee betont, dass es derzeit zwar keine direkte Bedrohung gibt, Finnland jedoch auf die schlimmsten Szenarien vorbereitet sein muss.
Was tut Finnland, um sich zu schützen?
Als Antwort auf die russischen Aktivitäten verstärkt Finnland seine Grenzen. Die finnische Grenzschutzbehörde hat einen 35 Kilometer langen Zaun gebaut, um illegale Migration zu verhindern. Der mit Kameras und Sensoren ausgestattete Zaun soll bis Ende 2026 auf 200 Kilometer erweitert werden. Zusätzlich erhöht Finnland die Anzahl seiner militärischen Reservisten, indem es das Alter der Reservisten auf 65 Jahre anhebt, was die Zahl der ausgebildeten Soldaten auf eine Million erhöht.
Wie reagiert die finnische Gesellschaft?
Die finnische Gesellschaft reagiert aktiv auf potenzielle Bedrohungen. Hunderte von Bürgern, darunter viele Frauen, nehmen an Trainings zur Vorbereitung auf Krisensituationen teil. Finnland verfügt somit über eine große, gut vorbereitete und ausgebildete Armee.