Gazprom steigt um: Waschmaschinen statt Gas für den Weltmarkt
Gazprom, der russische Gasriese, plant die Produktion von Waschmaschinen und Kühlschränken in einem ehemaligen Bosch-Werk bei Sankt Petersburg. Dies ist eine Reaktion auf den Rückgang des Gasexports nach Europa und das Fehlen eines neuen Vertrags mit China. Die Produktion soll noch in diesem Jahr beginnen.
Gazprom, bisher hauptsächlich für den Gasexport bekannt, ändert die Richtung seiner Aktivitäten. Laut der "Moscow Times" plant das Unternehmen, Haushaltsgeräte wie Waschmaschinen und Kühlschränke in einem Werk bei Sankt Petersburg zu produzieren, das zuvor Bosch gehörte.
Diese Entscheidung ist das Ergebnis eines Rückgangs des Gasexports nach Europa um 60 % sowie des Fehlens eines neuen Vertrags mit China.
Die Produktion soll noch in diesem Jahr beginnen, und das Werk bei Sankt Petersburg, das Gazprom von Wladimir Putin übertragen wurde, soll zum Produktionszentrum für Haushaltsgeräte werden. Vor der Invasion in die Ukraine produzierte die Fabrik jährlich über eine Million Geräte. Allerdings könnten Herausforderungen im Zusammenhang mit fehlenden Softwarelizenzen den Produktionsstart verzögern.
Vladislav Borodin von Gazprom enthüllte, dass das Unternehmen bereits im Jahr 2024 eine Testcharge von Waschmaschinen produzieren will.
Die neue Tätigkeit soll Gazprom angesichts eines Rekord-Nettoverlusts im Jahr 2023, der 629 Milliarden Rubel (6,7 Milliarden Euro) betrug, helfen. Die Produktion von Haushaltsgeräten soll eine Antwort auf die sich ändernden Marktbedingungen und den Verlust wichtiger Gasmärkte sein.