Gefährlicher Kugelfisch bedroht Adria-Tourismus und Ökosysteme
Angesichts der bevorstehenden Sommersaison warnen Wissenschaftler vor dem giftigen Fisch Lagocephalus sceleratus, der in der Bucht von Medulin in Kroatien aufgetaucht ist. Dieser Fisch stellt eine Gefahr für Touristen und die lokale Fauna dar. Forscher empfehlen, Strategien zu entwickeln, um die Vermehrung dieser Art zu verhindern, sowie ein Warnsystem für Touristen einzurichten.
Wissenschaftler schlagen Alarm, weil dieser giftige Fisch, der in der Bucht von Medulin gesichtet wurde, für seine gefährlichen Bisse und sein hochgiftiges Fleisch bekannt ist. Er stellt eine Bedrohung für Touristen und die lokale Fauna dar.
Laut den Wissenschaftlern markiert das Auftreten dieser Kugelfischart in der Bucht von Medulin die nördlichste bisher verzeichnete Lokalität.
Gefahr für Tourismus und Sicherheit
Lagocephalus sceleratus, auch als Silber-Kugelfisch bekannt, kommt normalerweise in den tropischen Gewässern des Indischen Ozeans und des Pazifiks vor. Doch nun, nachdem er den Suezkanal durchquert hat, bedroht er Touristen auch in der Region des Mittelmeers und der Adria.
Dr. Neven Iveša von der Universität Juraj Dobrila in Kroatien betont, dass dieser Fisch aggressiv ist und seine Bisse zu ernsthaften Verletzungen, einschließlich teilweiser Amputation der Finger, führen können.
Ökologische und wirtschaftliche Konsequenzen
Das Vorkommen des Fisches im nördlichen Adriatischen Meer ist ein Warnsignal, das seine Ausbreitung bestätigt und potenziell ökologische sowie wirtschaftliche Konsequenzen haben kann.
Wegen seiner Räuberhaftigkeit und des Mangels an natürlichen Feinden hat der Fisch negative Auswirkungen auf die biologische Vielfalt. Er erschwert auch den Fischfang, da er auf Nahrungssuche Fischernetze beschädigt.
Dieser Fisch gefährdet somit nicht nur die öffentliche Sicherheit, sondern auch die lokalen Ökosysteme und die Fischerei. Sein Fleisch enthält Tetrodotoxin, ein starkes Neurotoxin, das nach Verzehr tödlich sein kann.
Zunahme der Vorfälle
Seit dem ersten dokumentierten Fall in der Adria im Jahr 2012 nimmt die Zahl der Begegnungen mit Lagocephalus sceleratus zu. Im Mai letzten Jahres wurde ein 52 Zentimeter langes Männchen in einer Tiefe von etwa 20 Metern gefangen. Dies war bereits der vierte derartige Fall in der Adria.
Empfehlungen der Wissenschaftler
In Anbetracht der bevorstehenden Urlaubssaison empfehlen Wissenschaftler ein aktives Monitoring des Vorkommens dieser Art und die Entwicklung eines Managementplans, um die Auswirkungen dieses Fisches auf die Sicherheit zu minimieren.
Sie schlagen auch vor, Fische während der Laichzeit zu entfernen, die Öffentlichkeit über die Bedrohung zu informieren und Sichtungen zu melden. Die Studien wurden in "Acta Ichthyologica et Piscatoria" veröffentlicht.