TechnikGeheimprojekt: US-Armee testet neue Waffen in Kalifornien

Geheimprojekt: US‑Armee testet neue Waffen in Kalifornien

Während einer Übung in Fort Irwin, Kalifornien, feuerte der Schützenpanzer M2A2 Bradley ein mysteriöses Projektil mit der Bezeichnung "670" ab. Dies könnte ein Hinweis darauf sein, woran die Amerikaner arbeiten.

Der M2 Bradley feuert das geheimnisvolle Projektil 670 ab.
Der M2 Bradley feuert das geheimnisvolle Projektil 670 ab.
Bildquelle: © US Army | Sgt. Marita Schwab
Przemysław Juraszek

Das Portal The Warzone berichtet, dass bei den Übungen von Project Convergence-Capstone 5 in Fort Irwin ein Bradley-Fahrzeug ein unbekanntes Projektil mit der Bezeichnung "670" abgefeuert hat. Es unterscheidet sich von den bekannten Versionen der BGM-71 TOW, obwohl es aus dem gleichen Startgerät abgefeuert wird.

Project Convergence ist eine Initiative der US-Armee, die 2020 gestartet wurde, um neue Technologien in ältere Waffensysteme zu testen und zu integrieren. Das mysteriöse Projektil, das einen zylindrischen Körper und eine dreiteilige Hülle mit drei ausklappbaren Stabilisatoren aufweist, könnte eine neue "Fire-and-Forget"-Lösung wie der FGM-148 Javelin sein oder möglicherweise eine Aufklärungsdrohne, ein Angriffsgerät oder einen Streukopf enthalten. Details dazu sind jedoch noch nicht bekannt.

M2/M3 Bradley — das Arbeitstier der US-Armee, das Verbesserungen benötigt

Es ist wichtig zu erwähnen, dass die US-Armee parallel daran arbeitet, den Schützenpanzer M2/M3 Bradley zu verbessern, bis ein Nachfolger ausgewählt und ab 2029 in Dienst gestellt wird. Ein wesentlicher Aspekt der Verbesserung betrifft die verwendete Panzerabwehrwaffe.

Die aktuelle Waffe besteht aus einem Doppelstartgerät für BGM-71 TOW-Raketen, das seit den 1970er Jahren in Produktion ist. Obwohl es im Laufe der Jahre gemeinsam mit den Raketen mehrfach modernisiert wurde, bestehen noch immer bestimmte Mängel im System.

In den 1990er Jahren führten die Amerikaner TOW-2B-Raketen ein, die von oben angriffen, während sie über das Ziel hinwegfliegen. Diese sind zusammen mit den klassischen TOW-2A eine wirksame Lösung gegen russische Panzer in der Ukraine. Allerdings ist das Lenksystem, das eine Steuerung der abgefeuerten Rakete bis zum Einschlag erfordert, problematisch. Es verlangt, dass der Panzer anhält und funktioniert nur bei Hinterhalten.

Heutzutage ist dieser Ansatz veraltet, da "Fire-and-Forget"-Raketen entwickelt werden können, die während der Fahrt abgefeuert werden. Möglicherweise ist das mysteriöse Projektil 670 eine solche Lösung. Es ist erwähnenswert, dass die Amerikaner im Jahr 2002 das TOW-FF-Programm (Fire and Forget) einstellten, es jedoch in Anbetracht des Ukraine-Kriegs wieder aufgenommen worden sein könnte.

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