Grönland vor der Wahl: Unabhängigkeit oder US‑Einfluss?
Die Parlamentswahlen in Grönland könnten über die Unabhängigkeit der Insel oder den wachsenden Einfluss der USA entscheiden.
Am Dienstag haben die Parlamentswahlen in Grönland begonnen, die über die Zukunft der Insel entscheiden könnten. Die Bewohner wählen 31 Vertreter für das Einkammerparlament, und die Ergebnisse könnten die Beziehungen zu Dänemark und den USA beeinflussen.
Unabhängigkeit oder Einfluss der USA?
Die Wahlen in Grönland erregen Aufmerksamkeit, da die Möglichkeit besteht, sich von Dänemark zu lösen. Premierminister Mute B. Egede, ein Befürworter der Unabhängigkeit, betont, dass die Zukunft der Insel in den Händen der Grönländer liegt. „Ist nicht zu verkaufen“ – erklärte Egede in Bezug auf frühere Äußerungen von Donald Trump zur Übernahme der Insel.
Während des Wahlkampfes bot Donald Trump den Grönländern „Milliarden Dollar“ Investitionen an und versprach Reichtum. Die Wahlen finden im Kontext wachsender Spannungen zwischen Befürwortern der Unabhängigkeit und denen, die die Verbindungen zu Dänemark aufrechterhalten wollen, statt.
Die Grönländer können für sechs Parteien stimmen, darunter die linke Inuit Ataqatigiit (IA) von Premierminister Egede und die sozialdemokratische Partei Siumut. Beide Gruppen streben die Unabhängigkeit an. Die populistische Partei Naleraq, die dritte Kraft im Parlament, spricht sich ebenfalls für die Unabhängigkeit und die Zusammenarbeit mit den USA aus.
Ein neuer Akteur in der politischen Szene ist die Partei Qulleq, die eine schnelle Erlangung der Unabhängigkeit und den Beginn der Ölförderung fördert. Die liberale Partei Demokraten und die konservative Attasut unterstützen hingegen traditionell die Aufrechterhaltung der Beziehungen zu Dänemark.
Die Wahllokale schließen um 22 Uhr deutscher Zeit, und die ersten Ergebnisse werden gegen Mitternacht erwartet. Das Ergebnis der Wahlen könnte die Zukunft Grönlands erheblich beeinflussen, indem es über seine Beziehungen zu Dänemark und den Vereinigten Staaten entscheidet.
