Indien rüstet auf: Südkorea liefert 100 Panzerhaubitzen K9 Vajra-T
Indien, das über Jahre hinweg hauptsächlich Waffen aus Russland gekauft hat, greift zunehmend auf Bewaffnung aus anderen Ländern zurück. Diesmal haben sie sich mit dem südkoreanischen Konzern Hanwha Aerospace geeinigt. Aufgrund der abgeschlossenen Vereinbarung werden sie ihre Armee mit hundert selbstfahrenden Haubitzen K9 Vajra-T verstärken.
Die K9 Vajra-T ist eine speziell für Indien gefertigte Variante der bekannten selbstfahrenden Haubitze K9 Thunder, die auch die Kapazitäten der polnischen Armee erweitert. Die Vereinbarung zwischen den indischen Behörden und Hanwha Aerospace beläuft sich auf einen Betrag von 253 Millionen Dollar (230€ Millionen). In die Produktion des Geräts wird das Unternehmen Larsen & Toubro eingebunden sein, was die Anforderung erfüllt, dass die indische Rüstungsindustrie an dem gesamten Vorhaben beteiligt ist.
Weitere K9 Vajra-T für die indische Armee
Fachmedien vermerken, dass dies eine Fortsetzung der Zusammenarbeit mit dem südkoreanischen Konzern ist. Der erste Vertrag über die K9 Vajra-T wurde bereits 2017 geschlossen und umfasste ebenfalls 100 Exemplare dieser Panzerhaubitzen. Laut Vertretern von Hanwha Aerospace unterstreicht der neue Vertrag die vertieften Verteidigungsbeziehungen zwischen Seoul und Neu-Delhi. Sowohl Südkorea als auch Indien zählen zu den größten Weltmächten der Region, ebenso wie das benachbarte China, das als Rival betrachtet wird.
Kettenhaubitzen sind essenzielle Ausrüstungen für die indische Armee. Dank ihnen (und auch den heimischen, gezogenen Systemen ATAGS Kaliber 155 mm) kann sie die Abhängigkeit von den alten Haubitzen, die sie noch im Bestand hat, systematisch verringern. Dazu gehören unter anderem die postsowjetischen M-46 Haubitzen mit Kaliber 130 mm.
Lokale Variante der K9 Thunder
Die K9 Thunder sowie die K9 Vajra-T sind Panzerhaubitzen, deren Hauptbewaffnung aus einer Kanone des Kalibers 155 mm mit einer Länge von 52 Kalibern besteht. Damit können Ziele in einer Entfernung von etwa 40 Kilometern getroffen werden. Das vorhandene Maschinengewehr Kaliber 12,7 mm ermöglicht hingegen die Bekämpfung kleinerer Ziele auf kurze Distanz.
Der Motor mit einer Leistung von 1000 PS erlaubt es, dieses über 45 Tonnen schwere Gerät auf etwa 65 km/h zu beschleunigen. Die Reichweite mit vollem Kraftstofftank wird auf etwa 500 Kilometer geschätzt. Die Variante K9 Vajra-T unterscheidet sich vom Original vor allem durch die Möglichkeit effizienterer Einsätze unter schwierigen Bedingungen, etwa in bergigen oder wüstenartigen Gebieten sowie bei niedrigen Temperaturen.
"Der Erwerb der K9 Vajra-T wird die Modernisierung der Artillerie weiter vorantreiben und die Einsatzfähigkeit der indischen Armee insgesamt erhöhen. Dieses vielseitige Artilleriegeschütz, das sich durch Geländemobilität auszeichnet, wird eine Schlüsselrolle bei der Erhöhung der Feuerkraft der indischen Armee spielen und genauere sowie weiterreichende Schläge ermöglichen", schrieb das indische Verteidigungsministerium in einer Mitteilung.