Italiens Vizepremier fordert UN‑Mandat für Ukraine-Missionen
Der italienische Vizepremier Antonio Tajani äußerte Skepsis gegenüber dem Einsatz europäischer Soldaten in der Ukraine ohne UN-Mandat. Er betonte, dass eine neutrale Zone von neutralen Ländern verwaltet werden sollte.
Antonio Tajani, Vizepremier und Außenminister Italiens, äußerte in einem Interview mit Canale 5 seine Zweifel am Einsatz europäischer Soldaten in der Ukraine. Er betonte, dass solche Maßnahmen keine optimale Lösung seien.
Wenn eine neutrale Zone geschaffen werden sollte, müssten italienische Soldaten ein UN-Mandat haben, nicht von der NATO, der Europäischen Union oder allgemein vom Westen - sagte Tajani, zitiert von der Polnischen Presseagentur.
Tajani unterstrich, dass eine neutrale Zone zwischen Russland und der Ukraine von neutralen Ländern verwaltet werden sollte. Italienische Soldaten könnten an einer solchen Mission nur mit einem UN-Mandat teilnehmen, was die Zustimmung des Sicherheitsrates, einschließlich China und Russland, erfordern würde. Der Vizepremier verglich dies mit der Präsenz des italienischen Kontingents im Libanon.
Der italienische Politiker hob hervor, dass die Europäische Union in Gespräche mit Russland, den USA und der Ukraine eingebunden werden muss, vor allem im Kontext der gegen Moskau verhängten Sanktionen.
Ohne Europa kann nicht entschieden werden, ob die Sanktionen beibehalten, aufgehoben oder überhaupt diskutiert werden sollen - meinte Tajani und fügte hinzu, dass der amerikanische Außenminister Marco Rubio diese Meinung teilt.
Ausgaben für Rüstung und Sicherheit Europas
Tajani äußerte die Notwendigkeit, die italienischen Rüstungsausgaben auf mindestens 2 % des BIP zu erhöhen, und betonte, dass die USA nicht aufhören werden, Europa zu verteidigen. Die Biden-Administration erwartet ein größeres Engagement Europas in der Verteidigung. Dies erachtete der italienische Politiker als gerechtfertigt.
Auf die potenzielle Bedrohung durch Russland angesprochen, erklärte Tajani, dass Europa für seine Sicherheit sorgen müsse. – Die Ukraine, als Teil der Europäischen Union, wird geschützt sein – fügte er hinzu. Der Vizepremier betonte, dass die Amerikaner nicht aufhören dürfen, auf diesen Teil der Welt zu achten.
Antonio Tajani hob in seiner Rede die Bedeutung internationaler Zusammenarbeit und die Rolle der UN bei der Sicherung des Friedens in der Ukraine hervor. Seine Aussagen deuten auf die Notwendigkeit eines ausgewogenen Ansatzes in Sicherheitsfragen in Europa hin.