Japanische Stechpalme: Die grüne Revolution gegen den Zünsler
Bis vor kurzem war der Buchsbaum der König der Hecken. Doch seit einigen Jahren ist sein Anbau durch den Buchsbaumzünsler riskant geworden, ein Schädling, der in wenigen Wochen ganze Anpflanzungen vollständig zerstören kann. Gärtner begannen daher, nach Alternativen zu suchen. Dabei stießen sie auf die Japanische Stechpalme, eine Pflanze, die nicht nur hervorragend den Buchsbaum imitiert, sondern ihn oft sogar übertrifft.
Der asiatische Cousin des Buchsbaums
Die Japanische Stechpalme (Ilex crenata) stammt aus Japan und Korea. In ihrer natürlichen Umgebung wächst sie als niedriger, dichter Strauch mit kompaktem Wuchs. Ihr größter Vorteil sind die kleinen, dunkelgrünen, glänzenden Blätter, die den Blättern des Buchsbaums täuschend ähnlich sehen. Daher lässt sie sich auf die gleiche Weise formen – in Kugeln, Hecken, niedrige Bordüren oder geometrische Pflanzenskulpturen.
Wichtig ist, dass die Stechpalme eine winterharte Pflanze ist und somit das ganze Jahr über den Garten schmückt. Ihre Blätter fallen im Winter nicht ab, und die gesamte Pflanze verträgt das Schneiden sehr gut, was es einfach macht, einen gepflegten Garten ohne großen Aufwand zu erhalten.
Warum ist die Stechpalme besser als der Buchsbaum?
Das wichtigste Argument für die Japanische Stechpalme ist die Resistenz gegenüber dem Buchsbaumzünsler. Dieser Schädling, der in den letzten Jahren Buchsbaumanpflanzungen in ganz Polen dezimiert hat, interessiert sich nicht für die Stechpalme – er frisst ihre Blätter nicht und legt keine Eier darauf. Das bedeutet das Ende des Kampfes gegen Raupen und Spritzmittel.
Aber das ist nicht der einzige Vorteil:
- Keine Pilzkrankheiten: Die Stechpalme ist resistent gegen Phytophthora und andere Krankheiten, die den Buchsbaum plagen.
- Langsamer, aber gleichmäßiger Wuchs: Sie erfordert kein häufiges Schneiden und behält dennoch einen dichten, ästhetischen Wuchs.
- Standorttoleranz: Sie gedeiht sowohl in voller Sonne als auch im Halbschatten auf verschiedenen Bodenarten.
Frostbeständigkeit: Gut gewählte Sorten der Japanischen Stechpalme sind vollständig frostbeständig, selbst in deutschen Wintern (bis -25°C), zum Beispiel die in Polen beliebte Sorte 'Dark Green'.
Wie pflanzt man die Stechpalme als Hecke?
Die Japanische Stechpalme sollte am besten in einem Abstand von 4–5 Pflanzen pro laufenden Meter gepflanzt werden, wenn man eine dichte Hecke möchte. Der Boden sollte leicht sauer, fruchtbar und gut durchlässig sein. Nach dem Pflanzen lohnt es sich, die Pflanzen mit Dünger für immergrüne Pflanzen zu versorgen und in den ersten Jahren regelmäßig zu schneiden, um das Verzweigen zu fördern.
Obwohl die Stechpalme langsam wächst, wird sie sich nach einigen Saisons mit einer dichten, eleganten Hecke revanchieren, die nicht ständige Aufmerksamkeit erfordert.
Die Stechpalme ist die Zukunft der Gärten
Im Jahr 2023 führte die Universität für Umwelt und Biowissenschaften in Breslau vergleichende Studien zwischen Buchsbaum und der Japanischen Stechpalme durch. Beurteilt wurden die Krankheits- und Schädlingsresistenz, das Wachstumstempo, das Aussehen und die Reaktion auf das Schneiden. Die Ergebnisse? Die Stechpalme erhielt im Bereich der allgemeinen Gesundheit und Widerstandsfähigkeit durchschnittlich 36% höhere Bewertungen und zeigte sich besser an wechselhafte Wetterbedingungen angepasst.
Deshalb empfehlen Baumschulen in Polen immer häufiger die Stechpalme als Ersatz für den Buchsbaum. Es wird zunehmend schwieriger, einen Kunden zu finden, der sich bewusst den Gefahren des Buchsbaums stellt.
Wenn Sie eine Pflanze für eine ästhetische, dauerhafte und pflegeleichte Hecke suchen, ist die Japanische Stechpalme die bessere Wahl als der Buchsbaum. Sie ist widerstandsfähiger, ebenso dekorativ und zudem resistent gegen den Buchsbaumzünsler – die größte Bedrohung für klassische Gärten in den letzten Jahren. Das ist eine Investition in Schönheit und Ruhe – ohne Raupen und ohne Chemie.