TechnikKamikaze-Drohne zerstört nordkoreanische Kanone in Kursk

Kamikaze-Drohne zerstört nordkoreanische Kanone in Kursk

Ukrainische Quellen berichten von der Zerstörung der selbstfahrenden Kanone M1989 „Koksan“ mit einem Kaliber von 170 mm, die Russland von Nordkorea erhalten hatte. Im Internet kursiert sogar ein Video, das den Moment zeigt, in dem eine ukrainische Drohne die nordkoreanische Artillerie trifft. Der Vorfall soll sich im Verwaltungsbezirk Kursk ereignet haben. Doch was genau ist die M1989 „Koksan“?

Moment der Zerstörung von Ausrüstung aus Nordkorea
Moment der Zerstörung von Ausrüstung aus Nordkorea
Bildquelle: © platforma x

Laut den vorliegenden Informationen wurde die M1989 „Koksan“ während des Transports zerstört, als keine Besatzung an Bord war. Der Angriff wurde von einer ukrainischen FPV-Drohne (First Person View) durchgeführt, die zu einer Kamikaze-Drohne umgebaut worden war.

Nordkorea unterstützt Russland

Russland, das unter einem Mangel an schwerer Artillerie leidet, erhielt von Nordkorea eine beträchtliche Anzahl der selbstfahrenden Kanonen M1989 „Koksan“. Je nach Quelle variiert die Zahl der gelieferten Einheiten zwischen etwa 50 und 120 Exemplaren. Diese Systeme wurden unter anderem im Verwaltungsbezirk Kursk stationiert, um die Aktionen der russischen Streitkräfte zu unterstützen.

Die M1989 „Koksan“ ist eine nordkoreanische selbstfahrende Haubitze mit einem Kaliber von 170 mm. Sie ist eine Weiterentwicklung des früheren Modells M1978 und für den Einsatz auf große Entfernungen konzipiert. Ihr einzigartiges Kaliber wird weder in den Armeen Russlands noch Chinas oder des Westens standardmäßig verwendet.

Die Kanone M1989 „Koksan“ erreicht eine Reichweite von bis zu 40 km mit Standardmunition und von etwa 60 km mit raketenunterstützter Munition (RAP – Rocket Assisted Projectile) – in einigen Quellen wird sogar von über 70 km in der Testversion gesprochen. Diese RAP-Geschosse erhöhen die Reichweite auf Kosten der Sprengkopfmasse und Genauigkeit.

Die Feuerrate des Systems ist jedoch begrenzt und liegt bei etwa 1–2 Schüssen in 5 Minuten, was auf den manuellen Ladeprozess der schweren Geschosse zurückzuführen ist. Die Kanone ist auf einem Fahrgestell des Typs T-54/T-55 oder dem chinesischen Typ 59 montiert und mit einem Dieselmotor mit 520 PS ausgestattet, der Geschwindigkeiten von bis zu 40 km/h und eine operative Reichweite von etwa 300 km ermöglicht.

Die Aufnahme der M1989 „Koksan“ in das russische Arsenal unterstreicht die wachsende militärische Zusammenarbeit zwischen Russland und Nordkorea. Zudem zeigt sie den Bedarf Russlands, seine Artillerie-Ressourcen im Angesicht eines langwierigen Konflikts aufzustocken, der laut ursprünglichen Annahmen des Kremls nur wenige Tage dauern sollte.

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