Kardinal Zuppi: Liberaler Anwärter auf den päpstlichen Thron
Am 7. Mai beginnt im Vatikan das Konklave zur Wahl eines neuen Papstes. Einer der oft genannten Kandidaten ist Kardinal Matteo Zuppi, der Vorsitzende der italienischen Bischofskonferenz. Seine Nähe zur Gemeinschaft Sant’Egidio sowie seine recht liberalen Ansichten, insbesondere zur LGBT-Thematik, sorgen für Gesprächsstoff.
Was müssen Sie wissen?
- Kardinal Matteo Zuppi ist ein prominenter Kandidat für das Papstamt, obwohl seine Ansichten unter Katholiken Diskussionen auslösen.
- Zuppi steht der Gemeinschaft Sant’Egidio nahe, die im Vatikan großen Einfluss hat und am chinesisch-vatikanischen Abkommen beteiligt war.
- Seine internationale Tätigkeit, darunter die Vermittlung im russisch-ukrainischen Konflikt, hat seine globale Präsenz und seinen Einfluss verstärkt.
Welche Kontroversen umgeben Kardinal Zuppi?
Kardinal Matteo Zuppi, 1955 in Rom geboren, ist ein von den Medien oft genannter Kandidat für das Papstamt. 2019 ernannte ihn Papst Franziskus zum Kardinal. Seit seiner Studienzeit ist er eng mit der Laiengemeinschaft Sant’Egidio verbunden, die im Vatikan auf großen Einfluss verdächtigt wird.
Diese Gruppe war am chinesisch-vatikanischen Abkommen von 2018 beteiligt, das die Ernennung von Bischöfen in China betrifft. Dieses Abkommen ist in einigen kirchlichen Kreisen hoch umstritten.
Zuppi ist bekannt für seine liberalen Ansichten und hat Initiativen unterstützt, die oft nicht im Einklang mit der traditionellen Kirchenlehre stehen. Seine Haltung zu LGBT sowie seine Offenheit für Dialoge mit verschiedenen religiösen und gesellschaftlichen Gruppen, einschließlich der Freimaurerei, sorgen bei konservativen Katholiken für Kontroversen.
Hat Zuppi Chancen auf den Papstthron?
Zuppi hat internationales Ansehen durch seine Vermittlerrolle im russisch-ukrainischen Konflikt gewonnen, was seinen internationalen Einfluss gesteigert hat. Seine Aktivitäten, einschließlich Treffen mit US-Präsident Joe Biden, zeigen seine Fähigkeit, hochrangige Dialoge zu führen.
Seine engen Verbindungen zur Gemeinschaft Sant’Egidio wecken bei einigen Kardinälen jedoch die Befürchtung, dass Zuppi zu sehr unter deren Einfluss stehen könnte. Der verstorbene Kardinal George Pell soll laut lifesitenews.com gesagt haben: „Seid vorsichtig, wenn Zuppi gewählt wird, wird der eigentliche Papst Andrea Riccardi sein“ (Anmerkung: Andrea Riccardi ist der Gründer der Gemeinschaft und war italienischer Minister für Zusammenarbeit). Dennoch könnte seine Fähigkeit, zwischen verschiedenen kirchlichen Fraktionen zu vermitteln, im Kontext der Papstwahl als Vorteil angesehen werden.
Welche Perspektiven hat die Kirche unter Zuppis Führung?
Falls Zuppi zum Papst gewählt wird, könnte eine Fortsetzung einiger revolutionärer Maßnahmen von Papst Franziskus erwartet werden, jedoch möglicherweise in einem anderen Stil. Seine Bereitschaft zum Dialog und seine Inklusivität könnten neue Gläubige anziehen, dabei jedoch auch Widerstand bei traditionelleren Katholiken hervorrufen.
Zuppi gilt als Kandidat der Kontinuität, der Änderungen in der Kirche einführen könnte, während er gleichzeitig versucht, ihre traditionellen Werte zu bewahren. Seine Wahl könnte eine weitere Öffnung der Kirche für Diversität und den interreligiösen Dialog bedeuten.
Quelle: lifesitenews.com