Istanbuls Bürgermeister İmamoğlu verhaftet: Proteste in Aussicht
Die türkische Polizei hat Ekrem İmamoğlu, den oppositionellen Bürgermeister von Istanbul, festgenommen, der als möglicher Kandidat für die kommenden Präsidentschaftswahlen gehandelt wird. Am Tag zuvor hat die Universität Istanbul das Diplom von İmamoğlu entzogen. Die türkischen Behörden haben umstrittene Verbote erlassen.
Was Sie wissen müssen
- Festnahme von Ekrem İmamoğlu: Der Bürgermeister von Istanbul, Ekrem İmamoğlu, wurde von der türkischen Polizei im Rahmen einer Untersuchung wegen angeblicher Korruption und Verbindungen zu Terrorismus festgenommen.
- Verbote und Einschränkungen: Die Behörden haben ein viertägiges Demonstrationsverbot erlassen und den Zugang zu sozialen Medien eingeschränkt, um die Lage zu kontrollieren und eine Eskalation der sozialen Spannungen nach den Verhaftungen zu verhindern.
- Probleme mit dem Diplom: Die Universität Istanbul hat das Diplom von İmamoğlu annulliert, wodurch ihm die Kandidatur bei den Präsidentschaftswahlen unmöglich gemacht wird.
Laut der Nachrichtenagentur Anatolia haben türkische Staatsanwälte insgesamt rund 100 Personen zur Festnahme ausgeschrieben, was auf eine umfassende Aktion hinweist. Unter den am Mittwoch Festgenommenen befindet sich ein politischer Rivale Recep Tayyip Erdoğans – Ekrem İmamoğlu, Bürgermeister von Istanbul und potenzieller Präsidentschaftskandidat der Türkei.
Die Untersuchung betrifft angebliche Korruption und Verbindungen zu Terrorismus.
Erdoğans Hauptkonkurrent festgenommen
Die türkischen Behörden haben, um mögliche Proteste nach den Verhaftungen zu verhindern, mehrere Straßen in Istanbul gesperrt und ein viertägiges Demonstrationsverbot verhängt. Zusätzlich, wie Reuters berichtet, wurde der Zugang zu sozialen Medienplattformen wie X, YouTube, Instagram und TikTok eingeschränkt.
Am Tag vor der Festnahme hat die Universität Istanbul das Diplom des Vertreters der Hauptoppositionspartei, der Republikanischen Volkspartei (CHP), İmamoğlu, annulliert. Den Behörden zufolge kam es zu „Unregelmäßigkeiten“ beim Wechsel von einer Universität zur anderen vor mehreren Jahrzehnten.
Dieses Vorgehen verhindert, dass İmamoğlu bei den für 2028 geplanten Präsidentschaftswahlen kandidiert. Laut türkischem Recht ist der Besitz eines Universitätsdiploms erforderlich, um für das Präsidentschaftsamt zu kandidieren. Es ist nicht ausgeschlossen, dass im Land vorzeitig Wahlen angesetzt werden.