Nordkorea baut Frühwarnflugzeug mit möglicher China-Hilfe
Nordkorea steht kurz vor der Fertigstellung seines ersten Frühwarnflugzeugs, was seine militärischen Fähigkeiten erheblich stärken könnte. Satellitenbilder zeigen die Präsenz einer modifizierten Il-76 mit installierter Radarkuppel, die an chinesische technologische Lösungen erinnert, berichtet der Independent.
Satellitenbilder zeigen, dass Nordkorea sich in der Endphase des Baus seines ersten Frühwarnflugzeugs befindet, was seine Überwachungs- und Luftaktionskoordinationsfähigkeiten erheblich verbessern könnte.
Die Webseite 38 North, die sich auf die Analyse Nordkoreas spezialisiert hat, berichtet, dass auf dem Flughafen in Pjöngjang ein modifiziertes Il-76-Flugzeug mit einer großen Radarkuppel auf dem Rumpf gesichtet wurde, teilt der Independent mit.
Experten weisen auf die charakteristische Form des Radars hin, die an Technologien erinnert, die in chinesischen Frühwarnflugzeugen verwendet werden. "Das könnte auf Unterstützung oder Einfluss Chinas hindeuten, obwohl die dreieckige Form allein kein ausreichender Beweis ist", heißt es in der Analyse.
Modifikationen dauern seit zwei Jahren an
Das Flugzeug, das zuvor der nordkoreanischen Fluggesellschaft Air Koryo gehörte, wird seit Oktober 2021 modifiziert. Im Februar dieses Jahres erschien es erstmals außerhalb des Hangars mit der montierten Radarkuppel.
Laut Jung Chang Wook, dem Leiter des Think Tanks Korea Defense Study Forum, wird das Flugzeug die Erkennung und Verfolgung von feindlichen Flugzeugen ermöglichen und diese Informationen an Kommandozentralen weitergeben.
Wenn die Technologie eine effektive Datenverteilung und Koordination von Aktionen ermöglicht, wird Nordkorea einen Vorteil in der Reaktionsgeschwindigkeit erlangen, betont der Experte.
Derzeit verfügt Südkorea über vier amerikanische Frühwarnflugzeuge und plant, weitere vier zu kaufen. Laut Jung Chang Wook wird Nordkorea mindestens vier solcher Einheiten benötigen, um eine effektive 24-Stunden-Überwachung zu gewährleisten. Es ist, als ob die Luftstreitkräfte Nordkoreas die Augen öffnen würden, beurteilt der Analyst.
Die Fortschritte Pjöngjangs in der Luftüberwachungstechnologie fallen mit anderen Maßnahmen zur Stärkung der Aufklärungsfähigkeiten zusammen. Ende 2023 setzte das Regime seinen ersten Spionagesatelliten in die Umlaufbahn, obwohl seine tatsächlichen Fähigkeiten von ausländischen Experten in Frage gestellt werden, heißt es.