Nordkorea rüstet Russland auf: Millionen Geschosse geliefert
Der Leiter des ukrainischen Auslandsgeheimdienstes (SZRU), Oleh Iwaschtschenko, äußerte sich in einem Gespräch mit der Agentur Ukrinform zur Unterstützung, die Moskau aus Pjöngjang erhält. Seiner Einschätzung nach ist es genau diese Hilfe, die es Putins Armee ermöglicht, den Krieg gegen die Ukraine fortzusetzen.
Moskau kann seit Monaten auf Lieferungen von Munition, schwerem Gerät sowie auf mehrere tausend Soldaten der Armee von Kim Jong Un zählen, die in der Region Kursk eingesetzt wurden.
Enorme Unterstützung für Russland
Iwaschtschenko erklärte, dass seit Beginn des umfassenden Krieges bereits über sechs Millionen nordkoreanische Artilleriegeschosse nach Russland gelangt sind. Es handelt sich um Geschosse der Kaliber 122 mm und 152 mm, die für die Bedienung der gängigsten russischen Artilleriesysteme benötigt werden, darunter 2S3 Akazie, 2S5 Hyazinthe und 2S19 Msta.
Darüber hinaus betonte Iwaschtschenko, dass Nordkorea seit Monaten auch schweres Militärgerät an Russland liefert. Dabei handelt es sich um Mehrfachraketenwerfer M1991 mit einem Kaliber von 240 mm und selbstfahrende Artilleriesysteme Koksan mit einem Kaliber von 170 mm. An die Front könnten bereits etwa 150 Einheiten jeder dieser Waffensysteme gelangt sein. Anfangs wurden sie von nordkoreanischen Soldaten bedient, aber im Mai tauchten die ersten Aufnahmen auf, die Koksan-Artilleriesysteme zeigen, die von Russen bedient werden.
Unterstützung Russlands ist nicht selbstlos
Iwaschtschenko wurde nach den Motiven der nordkoreanischen Behörden gefragt. Seiner Meinung nach hat die Hilfe für Russland ihren Preis.
„Sie teilen mit ihnen Raketentechnologie und Raumfahrttechnologie. Es ist nicht auszuschließen, dass die Transfers nach Nordkorea auch Technologien im Zusammenhang mit Atomwaffen oder deren Verbesserung umfassen könnten“, kommentierte der SZRU-Chef.
Russisches Gerät ist hauptsächlich sowjetischer Schrott?
Russland könnte versuchen, die Lieferungen von Militärgerät zu erhöhen. Iwaschtschenko meinte, dass derzeit „sogar 80 % der russischen Militärausrüstung veraltet und technisch eingeschränkt“ sind.
Diese Bestände werden aus Lagern geholt, repariert und an die Front geschickt. Nur 20 % der russischen Ausrüstungen, die in der Ukraine eingesetzt werden, gehören laut SZRU neueren Generationen an. Dies wird durch die Beobachtungen von Analysten des sogenannten Open Source Intelligence bestätigt, die seit Monaten feststellen, dass die Depots mit sowjetischer Ausrüstung systematisch geleert werden.
