NachrichtenNorwegen plant Evakuierungsübungen nahe russischer Grenze

Norwegen plant Evakuierungsübungen nahe russischer Grenze

Die norwegische Regierung plant Massenevakuierungsübungen im Norden des Landes, in den Regionen Troms und Finnmark, nahe der russischen Grenze, wie das Portal des norwegischen Fernsehsenders TV 2 berichtet.

Norwegische Soldaten
Norwegische Soldaten
Bildquelle: © Lizenzgeber | OLE MARTIN WOLD
Paweł Buczkowski

Toralf Heimdal, Bürgermeister der Stadt Bardu im Norden Norwegens, betont, dass die Brutalität Russlands gegenüber Zivilisten im Falle einer möglichen Besetzung eine ernsthafte Bedrohung darstellt.

- Wir dürfen nicht zulassen, dass ein Norweger auf der falschen Seite der Besatzungslinie landet - sagte Heimdal.

Die geplanten Übungen sollen während des NATO-Manövers Cold Response im Jahr 2026 stattfinden. Bisher durften ausländische NATO-Streitkräfte nicht im östlichen Teil der Region Finnmark üben, um Russland nicht zu provozieren. Änderungen in der Verteidigungsstrategie, wie die Schaffung einer neuen Brigade in Finnmark und eines neuen NATO-Kommandos in Nordfinnland, könnten dies jedoch ändern, berichtet TV 2.

Unterstützung für die Initiative

Jørn Qviller, Chef der Landesverteidigung Finnmark, unterstützt die Evakuierungsübungen. Er betont, dass Schulungen im Bereich Bereitschaft und Zivilschutz von entscheidender Bedeutung sind. - Das ist etwas, das gefördert werden sollte - sagt Qviller.

Das Portal TV 2 erinnert daran, dass das benachbarte Finnland bereits größere Teile seiner Zivilbevölkerung in solche Übungen einbezogen hat.

Notwendigkeit der Planung

Magnus Mæland, Bürgermeister der Gemeinde Sør-Varanger, die direkt an Russland grenzt, sieht ebenfalls die Notwendigkeit, Evakuierungen zu planen. - Die Sicherheitslage in der Welt hat sich dramatisch verändert - sagt Mæland. Er betont, dass dies nicht nur ein Problem der Region Finnmark, sondern des gesamten Landes ist.

Kristine Kallset, Staatssekretärin im Ministerium für Justiz und Bereitschaft, informiert, dass die Regierung bereits an neuen Evakuierungsplänen arbeitet. - Im Gesamtbereitschaftsplan, der im Januar vorgestellt wurde, wurden mehrere Maßnahmen vorgeschlagen, um die Widerstandsfähigkeit in Krisensituationen zu erhöhen - erläutert Kallset. Priorität hat die Region Finnmark, insbesondere ihr östlicher Teil.

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