Norwegische Minister flüchten vor russischem Angriff in Charkiw
Während eines Besuchs in Charkiw mussten norwegische Minister Schutz vor einem russischen Angriff suchen. Der norwegische Außenminister betonte, dass dies ein Beweis für den fehlenden Willen Moskaus sei, einen Waffenstillstand abzuschließen. Er schloss auch eine schnelle Aufhebung der Sanktionen gegen Russland aus.
Was müssen Sie wissen?
- Die norwegischen Minister Espen Barth Eide und Tonje Brenna besuchten Charkiw, wo sie aufgrund eines russischen Angriffs in einen Schutzraum flüchten mussten.
- Der norwegische Außenminister sah den Angriff als Beweis für den fehlenden Willen Moskaus, einen Waffenstillstand abzuschließen, und schloss eine schnelle Aufhebung der Sanktionen gegen Russland aus.
- Russland forderte die Aufhebung der Sanktionen als Bedingung für die Vereinbarung eines Waffenstillstands im Schwarzen Meer, aber Norwegen glaubt, dass es dafür zu früh ist.
Während des Besuchs ertönte ein Alarm
Außenminister Espen Barth Eide und Arbeitsministerin Tonje Brenna besuchten am Mittwoch und Donnerstag Charkiw. Sie führten Gespräche über die Rückkehr von 90.000 Ukrainern aus Norwegen in ihre Heimat, sobald ein stabiler Waffenstillstand in Kraft tritt. Während eines der Treffen ertönte ein Luftalarm, und die Mitglieder der norwegischen Regierung mussten in einen Schutzbunker flüchten.
Norwegens Außenminister: Kein Zweifel an Russlands Absichten
Der norwegische Außenminister äußerte sich gegenüber der Zeitung VG und berichtete, dass eine Rakete in unmittelbarer Nähe ihres Aufenthaltsortes eingeschlagen sei. Die Explosion habe einen Schulhof getroffen, auf dem sich kurz zuvor noch zahlreiche Kinder aufgehalten hätten. Angesichts der geringen Entfernung Charkiws zur russischen Grenze sei es aus seiner Sicht ausgeschlossen, dass es sich um ein Versehen gehandelt habe. Er betonte, dass Russland sich der Konsequenzen seiner Handlungen bewusst sei und gezielt zivile Ziele angreife, anstatt Schritte in Richtung einer Beendigung des Krieges zu unternehmen.
Der Außenminister fügte hinzu, dass die Behörden in Kiew die Gespräche zwischen der Russischen Föderation und den Amerikanern aufmerksam verfolgen. Sie betonen deutlich, dass sowohl Europa als auch die USA benötigt werden, aber die unklare Haltung der Trump-Administration gegenüber dem Kreml bereitet ihnen Sorgen.
Werden die Sanktionen gegen Russland aufgehoben? "Es ist zu früh"
Eide schloss aus, dass es in naher Zukunft zu einer Änderung der Sanktionen kommen könnte, die bereits seit über drei Jahren gegen Russland verhängt sind. Als Bedingung für die Vereinbarung eines Waffenstillstands im Schwarzen Meer forderte der Kreml die Aufhebung der Beschränkungen gegen russische Banken.
Eide stellte klar, dass derzeit kein Anlass bestehe, über eine mögliche Lockerung der Sanktionen nachzudenken.