Patriot-Abwehrsystem: US-Transportprobleme offenbart
Das Patriot-Luftabwehrsystem wurde so konzipiert, dass alle seine Elemente auf dem Luftweg transportiert werden können. Der Transport eines Bataillons in eine Krisenregion der Welt hat jedoch gezeigt, welche großen Herausforderungen der globale Lufttransport mit sich bringt. Aber wie viele Flugzeuge werden tatsächlich benötigt, um ein Patriot-Bataillon zu transportieren?
Über das Problem der strategischen Mobilität des Patriot-Systems berichtete Admiral Samuel Paparo, Kommandeur des USINDOPACOM (U.S. Indo-Pacific Command – das Kommando, das für die Region Indo-Pazifik zuständig ist).
Admiral Paparo verwies auf eine Situation, bei der im Rahmen der amerikanischen Kampagne gegen die Huthi der Transport eines Bataillons des Patriot-Luftabwehrsystems in den Nahen Osten erforderlich war.
In diesem Fall bestand das Bataillon aus vier Batterien, von denen jede sechs bis acht Abschussvorrichtungen sowie unter anderem ein Radar und ein Modul zur Gefechtsführung ECS umfasste. Der Transport dieser Einheiten in den Nahen Osten erforderte insgesamt 73 Flüge mit C-17-Transportflugzeugen. Die Vereinigten Staaten verfügen über etwa 220 solcher Maschinen, allerdings ist die Produktion bereits eingestellt.
Zu wenige Flugzeuge und Schiffe
Nach Ansicht von Admiral Paparo erfordert der Ferntransport von Waffen auf dem Luftweg nicht nur den Einsatz von Transportflugzeugen, sondern auch einer Flotte von Lufttankern, von denen die Vereinigten Staaten seiner Meinung nach zu wenige haben.
Auch der Seetransport birgt Schwierigkeiten. Der amerikanische Kommandeur stellte fest, dass die derzeitige Transportflotte der amerikanischen Streitkräfte in der Lage ist, 60 Prozent des Bedarfs an Nachschub zu decken.
Die Lücke wird durch den Einsatz ziviler Transportunternehmen geschlossen. Dies ist jedoch eine zeitweilige Lösung, denn im Kriegsfall wird das Pentagon auf eigene Kapazitäten angewiesen sein. Derzeit stehen 17 Nachschubschiffe des Militärs untätig, da es für sie keine Besatzungen gibt.
Probleme beim Auffüllen der Vorräte
Ein weiteres Problem, das die Kampagne gegen die Huthi (geführt im Verantwortungsbereich eines anderen Kommandos – USCENTCOM) aufgedeckt hat, ist der schnelle Abbau verschiedener geführter Raketen. Dies betrifft auch die für den Kriegsfall angesammelten Vorräte, die – laut amerikanischer Kommandeure – aufgrund ihres Alters beginnen, ihr Verfallsdatum zu überschreiten.
Ihr Nachschub könnte sich aufgrund eingeschränkter Produktion und Transportprobleme als schwierig erweisen. Wie Admiral Paparo feststellte, wird die Logistik besonders in einem so weiträumigen Gebiet wie dem Indo-Pazifik im Kriegsfall mit China zu einer ernsthaften Herausforderung für die Vereinigten Staaten.