Peinliche Enthüllungen zwingen Sicherheitsberater in Schweden zum Rücktritt
Tobias Thyberg, der neu ernannte Sicherheitsberater des schwedischen Premierministers, trat von seinem Amt zurück, nachdem seine intimen Fotos im Internet veröffentlicht worden waren. Premierminister Ulf Kristersson bezeichnete dies als "Versagen des Rekrutierungssystems".
Was müssen Sie wissen?
- Tobias Thyberg trat nur wenige Stunden nach seiner Ernennung als Sicherheitsberater des schwedischen Premierministers zurück.
- Joergen Holmlund, ein Experte der Schwedischen Verteidigungsuniversität, warnt, dass sexuell kompromittierendes Material von fremden Diensten für Erpressung genutzt werden könnte.
Warum trat Tobias Thyberg zurück?
Tobias Thyberg, der erst wenige Stunden zuvor zum Sicherheitsberater des schwedischen Premierministers ernannt worden war, trat von diesem Amt zurück. Diese Entscheidung war das Ergebnis der Offenlegung seiner intimen Fotos auf der Dating-App Grindr.
In einer an "Dagens Nyheter" gesendeten Erklärung gestand Thyberg, dass die Fotos von einem alten Konto stammen und dass er dies früher hätte mitteilen sollen.
Welche Reaktionen gab es auf den Rücktritt?
Premierminister Ulf Kristersson bezeichnete die Situation als "Versagen des Systems" bei der Rekrutierung und betonte, dass solche Informationen früher bekannt sein sollten.
Staatssekretär Johan Stuart ergänzte, dass nach der Ernennung von Thyberg "völlig neue Informationen" ans Licht kamen, die der Regierung zuvor nicht bekannt waren.
Thybergs Vorgänger verließ sein Amt ebenfalls inmitten eines Skandals
Experte Joergen Holmlund von der Schwedischen Verteidigungsuniversität warnt, dass sexuell kompromittierende Materialien von ausländischen Geheimdiensten für Erpressung oder Diskreditierung genutzt werden könnten.
Im Fall von Thyberg hätten ausländische Geheimdienste möglicherweise bereits Kenntnis davon gehabt, was ein potenzielles Risiko für die nationale Sicherheit darstellte. Die USA, China und Russland spezialisieren sich auf das Sammeln von Informationen über "aufstrebende Stars", also Diplomaten, die schnell Karriere machen, betonte Holmlund.
Thybergs Vorgänger als Berater des Premierministers für nationale Sicherheit, Henrik Landerholm, verließ im Januar sein Amt inmitten eines Skandals. Medien berichteten, dass er geheime Dokumente in einem Spind im Konferenzzentrum zurückließ und bei anderen Gelegenheiten ein Notizbuch sowie ein Mobiltelefon verlor.