TechnikPolens Krab-Haubitzen: Digitale Rüstung gegen Drohnengefahr

Polens Krab-Haubitzen: Digitale Rüstung gegen Drohnengefahr

Polnische Panzerhaubitzen des Typs Krab kämpfen seit den ersten Monaten des Krieges in der Ukraine. Die Dutzenden gelieferten Exemplare haben sowohl ihre Effektivität als auch ihre hohe Fertigungsqualität unter Beweis gestellt. Basierend auf den Kampferfahrungen nehmen die Ukrainer eigene Modifikationen vor, wodurch der Krab noch verbessert wird.

Krebs in der Ukraine
Krebs in der Ukraine
Bildquelle: © Facebook, 26 артилерійська бригада ім. генерал-хорунжого романа дашкевича

Die in der Ukraine eingesetzten Krabs werden schon seit einiger Zeit mit zusätzlicher Ausrüstung ausgestattet, um sie vor Drohnenangriffen zu schützen. Fotos und Videos aus der Ukraine zeigen Haubitzen mit Gitterbildschirmen, die die Seiten des Rumpfes abdecken, sowie charakteristische Käfige, die den Turm schützen. Solche modifizierten Krabs wurden unter anderem von der 26. Artilleriebrigade gezeigt.

Dies ist jedoch nicht das Ende der Modifikationen, denn – wie der Dienst Defence 24 berichtet – haben Freiwillige der Organisation Dzyga’s Paw Mitte April eine Spendensammlung gestartet, die für die Nachrüstung der Krabs der 26. und 40. Artilleriebrigade gedacht ist.

Ziel der Sammlung ist die Beschaffung von Mitteln für den Umbau von 15 Panzerhaubitzen. Die modifizierten Krabs werden nicht nur Gitterbildschirme und Käfige erhalten, sondern auch Anti-Drohnen-Störsender. Die Montage der zusätzlichen Ausrüstung an den ersten Krabs wurde in einem bereitgestellten Film gezeigt.

Die Panzerhaubitzen sollen mit kostengünstigen (ca. 6.600 Euro pro Set), aber effektiven Störsendern gesichert werden. Verglichen mit dem Preis des Krabs – geschätzt auf über 10,4 Mio. Euro – sind die Kosten eines Störsenders sehr gering.

Modifikationen der Krabs

Die ersten Krab-Panzerhaubitzen erreichten die Ukraine Mitte 2022 im Rahmen der von Polen geleisteten Militärhilfe. Sie haben sich so gut bewährt, dass die Ukraine, unabhängig von den von Polen gelieferten 54 Haubitzen, den Kauf weiterer 54 Exemplare zusammen mit Begleitfahrzeugen für die – für einen Exportauftrag rekordverdächtige – Summe von ca. 655 Mio. Euro beschlossen hat.

Die Erfahrungen aus der Ukraine zeigen deutlich, wie wichtig nicht nur die Panzerung der Panzerhaubitzen ist, die sie vor nahen Explosionen von Artilleriegeschossen oder Raketen schützt, sondern auch der Schutz vor Drohnen. Bis Ende 2024 haben die Russen mindestens 36 Krabs zerstört oder vorübergehend außer Gefecht gesetzt.

Haubitzen fallen nicht nur Artilleriefeuer zum Opfer, sondern auch verschiedenen Drohnenarten sowie der umkreisenden Munition der Łancet-Familie. Wie Aufnahmen von gescheiterten russischen Angriffen zeigen, können zusätzliche physische Barrieren in einigen Fällen wertvolle Ausrüstung vor der Zerstörung bewahren. Die Überlebenschancen werden noch weiter steigen, wenn zu den physischen Schutzmaßnahmen auch Störsender hinzukommen.

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