NachrichtenPrivatisierung unter Freunden: Kreml gibt Chemiegiganten ab

Privatisierung unter Freunden: Kreml gibt Chemiegiganten ab

Russland verkauft Bashkir Soda an Roskhim – ein Konzern mit Verbindungen zu Putins Vertrautem Arkadi Rotenberg. Kritiker sprechen von kontrollierter Reprivatisierung.

Wladimir Putin
Wladimir Putin
Bildquelle: © GETTY | Contributor

Verkauf eines Schlüsselunternehmens in Russland

Die russische Regierung hat 57,43 Prozent der Anteile des Chemiekonzerns Bashkir Soda Company an der Industrieholding Roskhim veräußert – dies berichtet die in den Niederlanden ansässige Plattform The Moscow Times unter Berufung auf den russischen Sender RBC. Die Höhe des Kaufpreises sowie weitere Verkaufsbedingungen wurden bislang nicht veröffentlicht.

Marktführer in der russischen Chemiebranche

Bashkir Soda Company ist laut eigener Website der größte Hersteller von Soda (kalziniert und gereinigt) in Russland und gehört zu den führenden Produzenten von PVC und Natronlauge. Die Firma gilt als ein zentrales Element der russischen Chemieindustrie.

Rückverstaatlichung und gezielte Reprivatisierung

Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion wurde das Unternehmen zunächst schrittweise privatisiert. Doch im Jahr 2020 veranlasste Präsident Wladimir Putin eine Überprüfung der ursprünglichen Privatisierung und warf den damaligen Eigentümern vor, Vermögen ins Ausland verschoben zu haben. Ein Jahr später wurde das Unternehmen verstaatlicht.

Im März 2025 nahm Putin Bashkir Soda Company von der Liste strategischer Unternehmen – ein Schritt, der den Weg für den Verkauf ebnete.

Verbindung zu Putins Umfeld

Roskhim steht nach Recherchen von The Moscow Times im Verdacht, über ein komplexes Netzwerk von Beteiligungen mit dem Oligarchen Arkadi Rotenberg verbunden zu sein – einem Jugendfreund Putins. Offiziell bestätigt wurde diese Verbindung bislang nicht. Rotenberg und sein Bruder Boris gelten seit Jahren als besonders enge Vertraute des russischen Präsidenten.

"Weiche Nationalisierung" als System?

Die britische Zeitung Financial Times bezeichnete Rotenberg und dessen Umfeld als Ideologen einer "weichen Nationalisierung" – einer Strategie, bei der bedeutende Unternehmen unter staatlicher Kontrolle de facto an Putins Gefolgsleute weitergegeben werden. Der Verkauf von Bashkir Soda Company an Roskhim gilt als klassisches Beispiel dafür.

Seit 2021 hat Roskhim laut The Moscow Times mehr als 40 Chemieunternehmen in Russland übernommen. In zahlreichen Fällen erfolgten die Übernahmen direkt nach staatlicher Enteignung – oft zu Vorzugspreisen.

Quelle: wiadomosci.wp

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Redakcja Wirtualnej Polski