Putins Angst hält ihn von Friedensgesprächen in Istanbul ab
Wladimir Putin wird nicht nach Istanbul reisen, um im Rahmen der Friedensgespräche Präsident Wolodymyr Selenskyj zu treffen. Der britische "Mirror" nennt einen der Gründe. Die Briten behaupten, dass Putin eine Obsession habe, die ihm eine Ausreise nicht nur aus Russland, sondern sogar aus dem Kreml unmöglich macht.
Am Donnerstag, dem 15. Mai, sollen in Istanbul russisch-ukrainische Gespräche zur Beendigung des Krieges stattfinden. Wolodymyr Selenskyj antwortete auf Wladimir Putins Vorschlag und forderte den russischen Führer auf, selbst zu den Gesprächen zu erscheinen. Doch der Kreml schickt eine Delegation, in der der Präsident Russlands nicht anwesend sein wird.
In der Mitteilung des Kremls wurde darauf hingewiesen, dass die Vertreter Russlands Wladimir Medinski, Michail Galuzin, Igor Kostiukow und Alexander Fomin sein werden. Reuters berichtet, dass Wolodymyr Selenskyj in Istanbul erscheinen soll. An den Gesprächen könnten auch der US-Außenminister Marco Rubio sowie die Sonderbeauftragten Steve Witkoff und Keith Kellogg teilnehmen.
Gespräche in Istanbul: Warum wird Putin nicht kommen?
Der britische "Mirror" berichtet über den Grund, warum Wladimir Putin nicht vorhat, Moskau zu verlassen. Wie es heißt, habe der 72-jährige Despot die Sicherheitsmaßnahmen verschärft und verlässt kaum noch seine sichere Zone im Kreml aus Angst vor einer ukrainischen Todesbrigade, antikremlischen Verschwörern oder Attentätern aus seinem eigenen Umfeld.
Experten behaupten, dass die ängstliche Haltung des ehemaligen KGB-Agenten gegenüber einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in der Türkei in dieser Woche seine Schwäche offenbart hat. Westliche Geheimdienstanalytiker glauben, dass Putin nicht nur einen Anschlag fürchtet, sondern dass ein solcher tatsächlich aufgrund der beträchtlichen Verluste an der Front erfolgen könnte. Die russische Gesellschaft wird sich zunehmend der Folgen der Politik ihres Führers bewusst.
Putins Paranoia: Ihre Ursprünge
Seit langem ist bekannt, dass Wladimir Putin Angst vor dem Tod hat. Immer wieder tauchen in sozialen Medien Aufnahmen auf, die seine Doppelgänger zeigen. Auch die Sicherheitsmaßnahmen, die der russische Diktator anwendet, sind durchgesickert. So sollen die ihm servierten Mahlzeiten zuerst von seinem Koch probiert werden - das macht Putin aus Angst vor Vergiftung.
Der "Mirror" erinnert daran, dass viele Führer Russlands, der UdSSR oder noch aus der Zeit des Romanow-Imperiums unter sehr unterschiedlichen Umständen ums Leben kamen, was Putin bewusst ist. Mehr noch, in letzter Zeit wurden einige russische Generäle bei Bombenanschlägen getötet. Daher rührt Putins Paranoia nicht nur aus seinen inneren Konflikten, sondern auch aus der ihn umgebenden Realität.
Das Ausbleiben eines Treffens mit Selenskyj könnte ein erhebliches Problem für den russischen Diktator darstellen. Es könnte den Mangel an jedweder Bereitschaft zur Friedensschließung zeigen und unter anderem zu einer Verschärfung des Kurses der Vereinigten Staaten gegenüber Russland führen. Wie Trump auf Putins Schritt, beziehungsweise auf die fehlende Bewegung, reagieren wird, ist jedoch noch nicht bekannt.