Putins Russland: Neue Ordnung, strikte Kontrolle und Russifizierung
Russland unter der Herrschaft von Wladimir Putin bewegt sich in Richtung einer utopischen, antiwestlichen Gesellschaft. Welche Konsequenzen dies für die Russen und die Ukraine hat, beurteilen deutsche Medien.
- Russland intensiviert die Einmischung in das Privatleben der Bürger, als Teil des Aufbaus einer antiwestlichen Gesellschaft. Der Staat kontrolliert zunehmend das Leben der Russen, die zuvor in Ruhe leben konnten, solange sie sich von der Politik fernhielten.
- Putins Dekret zwingt Ukrainer in den besetzten Gebieten, die russische Staatsbürgerschaft anzunehmen oder ihre Häuser zu verlassen. Dies, so bemerkten deutsche Medien, ist ein Schritt in Richtung Russifizierung der östlichen Ukraine. Dies ist Teil eines lang geplanten Vorhabens des Kremls, das darauf abzielt, die Ukraine als unabhängige Nation zu zerstören.
- Russland beschränkt die Kontakte mit dem Westen, was sich negativ auf den wissenschaftlichen und bildungspolitischen Austausch auswirkt. Im Bereich der Bildung wird ein militärisches Erziehungsmodell verstärkt. Eine derart indoktrinierte Gesellschaft wird kaum Chancen auf internationale Integration haben.
Welche Veränderungen führt der Kreml durch?
Laut der "Süddeutschen Zeitung" mischt sich Russland unter Putins Herrschaft zunehmend in das Privatleben der Bürger ein. Ein Staat, der zuvor einen liberalen Lebensstil im Austausch gegen politische Nicht-Einmischung erlaubte, ändert nun die Regeln. Dies betrifft unter anderem beliebte Plattformen wie YouTube sowie soziale Fragen wie Scheidungen oder Abtreibungen.
Durch diese Maßnahmen soll eine neue, antiwestliche Gesellschaft geschaffen werden, die sich in ihren Werten von denen des Westens unterscheidet. Demokratie und Menschenrechte werden marginalisiert, und Russen, die dem neuen Modell nicht zustimmen, werden des Mangels an Patriotismus beschuldigt.
Was bedeutet Putins Dekret für die Ukraine?
Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" berichtet über Putins Dekret, das Ukrainer in den besetzten Gebieten zwingt, die russische Staatsbürgerschaft anzunehmen oder ihre Häuser zu verlassen. Diese Maßnahme wird als ein Schritt in Richtung Russifizierung der östlichen Ukraine und der Zerstörung dieser Gebiete als unabhängige Nation gesehen.
Reinhard Veser von der "FAZ" betont, dass das Dekret eine Form von "friedlicher Botschaft" aus Moskau darstellt, die kurz vor Gesprächen mit den Vereinigten Staaten erlassen wird. Der Kreml strebt danach, Spaltungen zu zementieren und eine Versöhnung mit dem Westen zu erschweren.
Welche Konsequenzen hat das für zukünftige Generationen?
Russland beschränkt den Kontakt mit Westeuropa, was sich auf den wissenschaftlichen und bildungspolitischen Austausch auswirkt. In der Bildung wird das militärische Erziehungsmodell gefestigt, was eine zukünftige Versöhnung mit dem Westen weiter erschwert. Die neue Generation von Russen wächst in einer Atmosphäre auf, in der Versöhnung mit dem Westen nahezu unmöglich erscheint.
Wie die "Süddeutsche Zeitung" betont, streben die russischen Behörden an, diese Spaltungen aufrechtzuerhalten, und das Ende des Krieges wird die propagandistische Welle nicht stoppen. Russland baut eine Gesellschaft auf, die das Fundament einer neuen Ordnung sein soll, verschieden von westlichen Werten. Dies stellt für zukünftige Generationen eine Herausforderung dar, die sich mit den Konsequenzen dieser Maßnahmen auseinandersetzen müssen.