Russische Provokationen in der Ostsee: Estland reagiert entschlossen
Russische Aktivitäten in der Ostsee sorgen für Unruhe. Estland warnt vor der Unvorhersehbarkeit Russlands. Wie "Fakt" berichtet, führt das Land neue Schifffahrtsregeln ein.
Wichtige Informationen
- Ein russisches Kampfflugzeug verletzte den estnischen Luftraum.
- Der Tanker "Green Admire" verschwand vom Radar und tauchte vor der Küste Russlands auf.
- Estland führt neue Schifffahrtsregeln ein, um Provokationen zu vermeiden.
Russische Schattenflotte in der Ostsee
In der Ostsee kam es zu einer Reihe von Vorfällen, die Besorgnis unter den Anrainerstaaten auslösten. Der griechische Tanker "Green Admire", der unter liberianischer Flagge fuhr, verschwand vom Radar, nachdem er die estnischen Gewässer verlassen hatte, und tauchte an der russischen Küste auf. Estland vermutet, dass dies kein Zufall war.
Einige Tage vor dem Vorfall mit der "Green Admire" verletzte ein russisches Kampfflugzeug vom Typ Su-35 den estnischen Luftraum. Estnische Sicherheitsdienste versuchten, den Tanker "Jaguar" zu stoppen, der ohne Flagge unterwegs war, was illegal ist. Der russische Kampfjet zwang sie zum Rückzug.
Darüber hinaus wurde kürzlich eine Boje gestohlen, die sich 50 km westlich von Hiiumaa, der zweitgrößten Insel Estlands in der Ostsee, befand. Verantwortlich dafür waren russische Raketenkorvetten der Bujan-Klasse.
Estlands Reaktion
Die estnische Regierung reagierte auf diese Ereignisse, indem sie neue Schifffahrtsregeln einführte. Außenminister Margus Tsahkna betonte, dass Russland unvorhersehbar handelt und Estland auf verschiedene Szenarien vorbereitet sein müsse. „In Zukunft werden Schiffe auf eine alternative Route geleitet“, erklärte der Ressortleiter.
Diese Zwischenfälle sind Teil eines größeren Phänomens – der sogenannten "Schattenflotte". Russland nutzt Schiffe, um internationale Sanktionen zu umgehen und fährt häufig ohne aktive Identifizierungssysteme. Estland und andere Länder der Region erhöhen den Druck auf diese Flotte.
Die Ostsee, einst ein stabiles Gebiet, wird zunehmend zur Spannungsarena. Estland spielt als NATO-Mitglied eine Schlüsselrolle bei der Überwachung der Lage. Die baltischen und nordischen Länder intensivieren den Informationsaustausch, und die Europäische Union erweitert die Sanktionslisten.