Russland modernisiert Atomstützpunkte mit westlicher Technik
Russland modernisiert seine Nuklearbasen unter Einsatz westlicher Technologien. Journalisten aus Dänemark und Deutschland haben Details zur Verwendung von Komponenten aus anderen Ländern aufgedeckt. Die Veröffentlichung basiert auf der Analyse von zwei Millionen Seiten russischer Militär-Ausschreibungen, auf die die investigativen Reporter über russische, belarussische und kasachische Server Zugriff erhalten haben.
Was müssen Sie wissen?
- Journalisten des dänischen Portals Danwatch und der Zeitung "Der Spiegel" haben enthüllt, dass Russland westliche Komponenten zur Modernisierung seiner Nuklearbasen nutzt.
- Medien aus Deutschland und Dänemark erhielten Zugang zu diesen Informationen durch russische, belarussische und kasachische Server.
- Trotz der Sanktionen können westliche Komponenten weiterhin in russischen Militäreinrichtungen eingesetzt werden.
Welche Technologien nutzt Russland?
Journalisten von Danwatch und "Der Spiegel" entdeckten, dass Russland in seinen Nuklearbasen westliche Technologien einsetzt. Dazu gehören Ventile und Pumpen aus Dänemark. Die geprüften Ausschreibungsdokumente zeigen, dass die Modernisierung den Bau neuer Anlagen sowie den vollständigen Wiederaufbau alter Basen umfasst.
Das Portal Danwatch fand unter Millionen von Dokumenten detaillierte Pläne für den Bau und die Modernisierung einer Basis in der Nähe der Stadt Jasny. Dort wird seit 2019 der Hyperschallsegelflugkörper Avangard gelagert.
Sind westliche Firmen beteiligt?
In den Ausschreibungsunterlagen fanden sich Informationen über die Verwendung von Teilen aus Dänemark, Deutschland, Frankreich, Italien, den Niederlanden und der Schweiz. Unternehmen wie Danfoss und Grundfos bestreiten, dass ihre Produkte in militärischen Einrichtungen verwendet werden, und behaupten, dass sie keine Sanktionen verletzt haben. Dennoch könnten ihre Teile bei der Modernisierung russischer Basen eingesetzt werden.
"Die Dokumente zeigen, dass parallel zur Weiterentwicklung der Waffensysteme in ganz Russland völlig neue Einrichtungen errichtet wurden; alte Basen wurden abgerissen und von Grund auf neu aufgebaut", so die Veröffentlichung. Die Medien berichten auch, dass "Hunderte neue Kasernen, Wachtürme, Kontrollzentren und Lagergebäude errichtet sowie Kilometer von unterirdischen Tunneln gegraben wurden".
Welche potenziellen Gefahren gibt es?
Experten warnen, dass die Offenlegung solch detaillierter Informationen Russland schaden könnte. Neue Kernwaffenbasen könnten anfälliger für Angriffe werden. Die Dokumente enthalten Details zu Sicherheitssystemen, was eine Bedrohung für die Sicherheit dieser Einrichtungen darstellen könnte.