Schweiz blockiert Panzer-Transfer: Leopard 1 bleibt in Italien
In einem italienischen Lagerhaus werden seit einigen Jahren fast hundert Leopard-1-Panzer aufbewahrt. Diese Panzer wurden aus dem Dienst der dortigen Armee genommen und anschließend an die Schweizer Firma RUAG verkauft. Die Versuche, sie an die Ukraine zu übergeben, wurden blockiert.
Das Thema des potenziellen Transfers von 96 Leopard-1-Panzern, die RUAG gehören, in die Ukraine wurde im Jahr 2023 breit diskutiert. Die Schweizer Firma wollte die Ausrüstung nach Deutschland verkaufen, von wo aus sie nach einer Renovierung an die Front geschickt werden könnte. Bern blockierte jedoch eine solche Transaktion mit Verweis auf die Neutralität der Schweiz. Diese erlaubt nicht nur keine Unterstützung der Ukraine mit militärischer Ausrüstung, sondern verbietet auch den Reexport in die Ukraine. Stattdessen werden ungenutzte Waffen lieber verschrottet.
Niemals hundert Panzer unter Planen
Beobachter, die sich mit OSINT (Open Source Intelligence) beschäftigen, machen auf Satellitenbilder aufmerksam, auf denen das italienische Lager zu sehen ist, in dem die umstrittenen Leopard-1-Panzer aufbewahrt werden. Die Bilder lassen keinen Zweifel daran, dass die Maschinen seit einigen Jahren an derselben Stelle stehen. Sie sind gut sichtbar, da sie unter freiem Himmel gelagert werden und nur mit Planen geschützt sind.
Leopard 1A5 immer noch nützlich an der Front
Der Krieg in der Ukraine hat gezeigt, dass selbst ältere Panzer nützlich sein können. Dies gilt auch für die deutschen Leopard-Panzer. In der Ukraine dienen unter anderem erfolgreich ältere Modelle wie der Leopard 2A4 aus den 1980er Jahren sowie der Leopard 1A5 aus den 1990er Jahren. Diese gehören zur letzten Serienmodernisierung des Leopard 1-Panzers. Solche Modelle könnten die ukrainische Armee verstärken, wenn die Schweizer Behörden den Transfer nicht blockiert hätten.
Die Leopard 1A5 sind mit einer 105-mm-Kanone ausgestattet. Bedeutend ist, dass sie das Feuerleitsystem EMES 18 besitzen, das von einer ähnlichen Lösung des Leopard 2 abgeleitet ist. Neben dem klassischen optischen Visier bieten sie der Besatzung auch ein Wärmebildvisier und einen ballistischen Computer. Dadurch erlangen sie ein erheblich besseres Situationsbewusstsein auf dem Schlachtfeld im Vergleich zu post-sowjetischen Panzern ohne Wärmebildsysteme.
Jeder dieser Panzer wiegt fast 40 Tonnen und bietet eine Reichweite von etwa 600 Kilometern. Die vergleichsweise schwache Panzerung, gemessen an heutigen Standards, stellt das Hauptproblem für die Ukrainer dar. Sie versuchen, diese Schwächen durch die Montage von reaktiven Panzerplatten und Antidronennetzen zu kompensieren.