Trump auf Nahost-Tour: Milliarden-Deals und Diplomatie erwartet
Der Präsident der USA, Donald Trump, beginnt am Dienstag eine dreitägige Reise durch den Nahen Osten. Er wird Saudi-Arabien, Katar und die Vereinigten Arabischen Emirate besuchen. Trump hofft unter anderem auf den Abschluss milliardenschwerer Verträge.
Es ist die zweite Auslandsreise von Donald Trump während seiner zweiten Amtszeit. Im April reiste er nach Rom zur Beerdigung von Papst Franziskus.
Trump beginnt Reise durch den Nahen Osten
Der amerikanische Präsident wird sich am Dienstag in der Hauptstadt von Saudi-Arabien mit dem de-facto-Machthaber des Landes, Kronprinz Mohammed bin Salman, treffen. Am Mittwoch soll er an einem Gipfel der arabischen Staatsführer in Riad teilnehmen. Laut arabischen Medien werden am Treffen unter anderem die Präsidenten des Libanon, der Palästinensischen Autonomiebehörde und Syriens, Joseph Aoun, Mahmud Abbas und Ahmed al-Szara, teilnehmen.
Aus Saudi-Arabien wird Trump am Mittwoch nach Katar fliegen, um die Reise am Donnerstag in den Vereinigten Arabischen Emiraten zu beenden. Der US-Präsident verkündete am Montag, dass er überlegt, nach Istanbul in der Türkei zu reisen, wo am Donnerstag ukrainisch-russische Friedensverhandlungen stattfinden sollen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat bereits seine Anwesenheit angekündigt. Es ist unklar, ob der russische Präsident Wladimir Putin dort erscheinen wird.
Die drei arabischen Monarchien, die Trump besuchen wird, gehören dank reicher Öl- und Gasvorkommen zu den reichsten Ländern der Welt und sind zugleich Schlüsselverbündete der USA in der Region.
Die arabischen Staaten standen bereits während Trumps erster Amtszeit im Fokus, als es ihm unter anderem gelang, die sogenannten Abraham-Abkommen zu initiieren, durch die Israel diplomatische Beziehungen zu den Vereinigten Arabischen Emiraten, Bahrain und Marokko aufnahm. Die Mehrheit der arabischen und muslimischen Länder erkennt Israel nicht an und unterhält keine offiziellen diplomatischen Beziehungen mit ihm.
Trump kündigte schon lange an, dass er die Abraham-Abkommen auf weitere Länder, insbesondere auf Saudi-Arabien, ausdehnen möchte.
USA hoffen auf riesige Verträge
Schon seit langem werden auch riesige Verträge zwischen den USA und Saudi-Arabien angekündigt. Im Januar erklärte Salman, dass Saudi-Arabien beabsichtige, 600 Milliarden Dollar in die amerikanische Wirtschaft innerhalb von vier Jahren zu investieren. Trump hat bereits angekündigt, dass er möchte, dass sich diese Summe auf eine Billion Dollar erhöht.
Die Nachrichtenagentur Reuters schrieb im April, dass die USA bereit sind, den Saudis Waffen im Wert von 100 Milliarden Dollar anzubieten. Das Paket soll unter anderem Transportflugzeuge des Typs C-130 umfassen, MQ-9B Kampfdrohnen, Radare und Raketen. Trump soll auch über einen Vertrag über F-35-Kampfflugzeuge sprechen, deren Erwerb Riad schon lange anstrebt.
Auch ein großes Abkommen über Investitionen in den saudi-arabischen Nuklearenergiesektor wird erwartet. In der letzten Woche berichteten Medien, dass die Trump-Administration die Gewährung dieses Vertrags nicht mehr von der Normalisierung der Beziehungen Saudi-Arabiens zu Israel abhängig macht. Dies war eine Bedingung des vorherigen US-Präsidenten Joe Biden. In Israel wurde die Nachricht mit Besorgnis aufgenommen. Die Verträge zwischen den USA und Saudi-Arabien sollen auch Teil eines umfassenderen Verteidigungskooperationsabkommens zwischen beiden Staaten sein.
Die Vereinigten Arabischen Emirate kündigten im März ein 10-jähriges Investitionsprogramm in die amerikanische Wirtschaft im Wert von 1,4 Billionen Dollar an. Die Investitionen sollen sich auf Hochtechnologiesektoren konzentrieren, darunter künstliche Intelligenz, Energie und Halbleiter. Die VAE haben das Ziel, eine führende Wirtschaft im Bereich der künstlichen Intelligenz zu werden und setzen auf die Aufhebung der amerikanischen Exportbeschränkungen für fortgeschrittene Technologie.
Ein weiterer wichtiger Punkt der regionalen Politik ist die Frage der laufenden Verhandlungen mit Iran über das Nuklearabkommen. Bisher fanden vier Gesprächsrunden statt. Washington strebt eine Einschränkung des iranischen Atomprogramms an und möchte garantieren, dass Teheran nicht in den Besitz von Atomwaffen gelangt. Iran betont, dass das Abkommen seine Möglichkeiten zur Urananreicherung nicht einschränken darf, wogegen sich die USA und Israel aussprechen. Trump drohte mehrfach, dass die USA den Iran angreifen könnten, falls die Gespräche keinen Erfolg bringen.