NachrichtenTrump ordnet Auflösung des Bildungsministeriums an – Kritik wächst

Trump ordnet Auflösung des Bildungsministeriums an – Kritik wächst

Donald Trump hat eine Verordnung unterzeichnet, die den Prozess zur Auflösung des US-Bildungsministeriums einleitet. Der Präsident kündigte an, die Bildungszuständigkeiten an die Bundesstaaten zu übertragen und die Finanzierung von Programmen zur Förderung von Diversität und Gender-Ideologie zu beenden. Er erklärte, dass die "lächelnden Gesichter der Kinder" nicht betroffen sein würden.

Donald Trump zamierza zlikwidować Departament Edukacji.
Donald Trump zamierza zlikwidować Departament Edukacji.
Bildquelle: © PAP | PAP/EPA/JIM LO SCALZO / POOL

Trumps Verordnung fordert Linda McMahon, die Leiterin des Bildungsministeriums, auf, alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um das Ministerium zu schließen und die Bildungshoheit an die einzelnen US-Bundesstaaten zu übertragen. Gleichzeitig soll sichergestellt werden, dass notwendige Leistungen und Programme effektiv und ohne Unterbrechungen bereitgestellt werden.

Zuvor hatte Trump am Donnerstag angekündigt, dass McMahon die Aufgabe habe, ihre Position abzuschaffen. Er entschied zudem, dass die übrigen Mittel des Bildungsministeriums nicht zur Förderung von DEI (Diversität, Gleichheit und Integration) oder Gender-Ideologie verwendet werden dürfen.

Das Weiße Haus erklärte, dass Steuerzahler nicht mehr Dutzende Milliarden Dollar für progressive soziale Experimente und veraltete Programme ausgeben müssten. Zudem wurden Schulen dafür kritisiert, radikale, linke Ideen zu propagieren.

Das Bildungsministerium beaufsichtigt in den USA etwa 100.000 öffentliche Schulen und 34.000 private Schulen, obwohl über 85 % der Finanzierung öffentlicher Schulen von den staatlichen und lokalen Behörden stammt.

Das Ministerium stellt unter anderem föderale Zuschüsse für Schulen und Programme zur Verfügung, kümmert sich um Gehälter für Lehrer, die sich um Kinder mit besonderen Bedürfnissen kümmern, und finanziert Kunstprogramme sowie den Austausch veralteter Infrastruktur. Es überwacht auch die Ausgabe von 1,6 Billionen Dollar (1,47€ Billionen) für Studienkredite.

Trump braucht den Kongress

Die Idee, das Ministerium aufzulösen, kursiert seit Jahren in republikanischen Kreisen. Sie ist jedoch in der amerikanischen Gesellschaft außergewöhnlich unpopulär. In Umfragen sprachen sich die meisten Amerikaner dagegen aus. Daher glaubten viele Kommentatoren und Oppositionspolitiker nicht, dass Donald Trump und die Republikaner einen so drastischen Schritt wagen würden.

In einer Ende Februar durchgeführten Umfrage (NPR, PBS News und Marist) äußerten sich 63 % der befragten Amerikaner gegen die Auflösung des Ministeriums, während 37 % dafür waren.

Hier sei anzumerken: Der Präsident kann das Ministerium nicht allein aufgrund der erlassenen Verordnung auflösen; er benötigt die Unterstützung des Kongresses. Ein Gesetz zur Auflösung muss mit den Stimmen von 60 Senatoren verabschiedet werden, und die Republikaner haben 53 Sitze im Senat.

Die Demokraten werden diesen Kampf wohl nicht so einfach aufgeben. In der vergangenen Woche reichte eine Gruppe demokratischer Staatsanwälte eine Klage ein, um die Auflösung des Ministeriums und die Entlassung von fast der Hälfte seines Personals zu blockieren.

Das Bildungsministerium ist laut Trump ein "großer Betrug"

Trump hat mehrfach zur Auflösung des Ressorts aufgerufen und es als "großen Betrug" bezeichnet. Bereits in seiner ersten Amtszeit als Präsident schlug er dessen Schließung vor, jedoch erließ er damals keine so eindeutige Verordnung, und der Kongress ergriff keine entsprechenden Maßnahmen. Die Republikaner strebten seit Langem eine zumindest teilweise Reduzierung der Finanzierung und des Einflusses des Ressorts an.

Amerikanische Medien betonen, dass die von Trump eingeführten Änderungen Auswirkungen auf Schüler in den ärmsten Distrikten haben könnten. Bundeszuschüsse für solche Einrichtungen und Unterstützung für Kinder mit Lernschwierigkeiten könnten gefährdet sein.

Die Auflösung des Ministeriums und was nun?

Linda McMahon versicherte, dass die vom Kongress bewilligte föderale Finanzierung von Schulen zur Unterstützung von Bezirken und Schülern mit niedrigem Einkommen fortgesetzt wird. Auch Studienkredite und Dienstleistungen für behinderte Kinder sollen beibehalten werden.

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