Trumps Zölle schocken Märkte: DAX stürzt, Russland blüht auf
Die weltweiten Aktienindizes fallen am Dienstag deutlich. Der Grund dafür ist einfach: Die Einführung neuer Zölle durch die Vereinigten Staaten auf Waren aus Kanada, Mexiko und China. Die Entscheidung von Präsident Donald Trump hat Sorgen über einen globalen Handelskrieg ausgelöst, der das Wirtschaftswachstum bremsen könnte. In Russland ist die Stimmung jedoch anders.
Die internationalen Märkte reagieren intensiv auf die Entscheidung von Donald Trump. Der US-Präsident führte um Mitternacht von Montag auf Dienstag 25-prozentige Zölle auf alle aus Mexiko und Kanada importierten Waren ein, mit Ausnahme von kanadischem Rohöl, das mit einem 10-prozentigen Steuersatz belegt wird. Außerdem erhöhte er die Zölle auf Produkte aus China von 10 auf 20 Prozent. Laut dem Ökonomen Scott Lincicome vom Think Tank Cato ist dies eine der größten einmaligen Steuererhöhungen in der Geschichte der USA, geschätzt auf etwa 360 Milliarden Dollar. Diese Entscheidung betrifft die drei größten Handelspartner der Vereinigten Staaten und könnte erhebliche Konsequenzen für die amerikanische und weltweite Wirtschaft haben.
Börsen reagieren auf Trumps Schritt
Die Entscheidung der USA kommt den meisten Märkten nicht zugute. Der deutsche Index DAX fiel um über 1,5 % auf ein Niveau unter 22.800 Punkten und entfernte sich von seinem rekordhohen Stand, der am Vortag erreicht wurde.
Zu den am schlechtesten abschneidenden Unternehmen auf dem deutschen Markt gehörten BMW (-3,5 %), Stellantis (-3,5 %), Mercedes-Benz (-2,8 %) und Volkswagen (-2,4 %). Gleichzeitig setzten die Aktien von Unternehmen aus dem Verteidigungssektor ihren Anstieg fort, nachdem Präsident Trump die gesamte Militärhilfe für die Ukraine ausgesetzt hatte. Zudem stellte Ursula von der Leyen, die Präsidentin der Europäischen Kommission, einen Rüstungsplan vor, der fast 800 Milliarden Euro für Europa mobilisieren könnte.
Die polnische Börse reagiert ebenfalls
Der französische Index CAC 40 verlor 1 % und fiel am Dienstag auf ein Niveau von 8.117 Punkten, nachdem er sich vom beinahe rekordhohen Stand der vorherigen Sitzung entfernt hatte. Die Stimmung der Investoren verschlechterte sich aufgrund der neuen amerikanischen Zölle auf Kanada, Mexiko und China. Unter den einzelnen Unternehmen schnitt Stellantis NV am schlechtesten ab und fiel um 4,1 % auf den niedrigsten Stand seit zwei Monaten.
Unternehmen aus dem Luxusgütersektor erzielten ebenfalls schlechte Ergebnisse: Kering fiel um 2,6 %, LVMH um 2 % und Hermes um 1,6 %. Im Gegensatz dazu stiegen die Aktien des Verteidigungsunternehmens Thales um 10,3 % und erreichten einen neuen historischen Rekord. Das Unternehmen übertraf die Gewinnerwartungen für das Jahr 2024 und erhöhte die Prognosen für Umsatz und Rentabilität im Jahr 2025.
Auf dem amerikanischen Markt stabilisierten sich die Terminkontrakte auf Indizes am Dienstag nach einem turbulenten Wochenbeginn. In der regulären Handelssitzung am Montag fiel der Dow Jones Index um 1,48 %, der S&P 500 um 1,76 % und der Nasdaq Composite um 2,64 %. Die Hauptindizes eröffneten zunächst höher, änderten jedoch am Nachmittag schnell die Richtung, als Präsident Trump bestätigte, dass die 25-prozentigen Zölle auf Kanada und Mexiko am Dienstag in Kraft treten würden, und erklärte, es gäbe "keinen Spielraum mehr" für Verhandlungen.
Auf dem amerikanischen Technologiemarkt erlitten Großunternehmen die größten Verluste: Nvidia (-8,7 %), Tesla (-2,8 %), Microsoft (-2,1 %), Amazon (-3,4 %) und Broadcom (-6,1 %).
Die Notierungen werden nicht nur von den Zollentscheidungen beeinflusst. Investoren konzentrieren sich derzeit auf die bevorstehenden Finanzberichte von Unternehmen wie AutoZone, Best Buy, CrowdStrike und Target, die am Dienstag veröffentlicht werden sollen.
Die Börse in Russland triumphiert
Während westliche Märkte mit Schwierigkeiten kämpfen, hielt sich der Index MOEX Russia im Februar auf einem Niveau von 3.300 Punkten und erreichte den höchsten Stand seit Mai des letzten Jahres. Russische Vermögenswerte zeigen eine starke Dynamik.
Die Hoffnungen russischer Investoren könnten eine Quelle haben. US-Beamte haben eine zurückhaltendere Rhetorik gegenüber Russland angenommen und die Herangehensweise der Ukraine an das Kriegsrecht kritisiert, was die Erwartungen erhöhte, dass die USA die Sanktionen aufheben und den russischen Kapitalmarkt wieder in das globale Finanzsystem integrieren könnten. Die Aktien von Gazprom stiegen um über 70 % seit dem Testen von rekordtiefen Werten im November des letzten Jahres, während auch Sberbank, Rosneft und Lukoil sechsmonatige Höchststände verzeichneten.