Ukraine in der Zange: ISW warnt vor russischer Großoffensive
Das Institut für Kriegsstudien (ISW) warnt, dass die aktuelle Frontlinie der Ukraine nicht genügend strategische Tiefe bietet, um sich gegen russische Angriffe zu verteidigen.
Der amerikanische Think Tank, das Institut für Kriegsstudien (ISW), stellt fest, dass die derzeitige Anordnung der Frontlinien der ukrainischen Armee nicht die nötigen Möglichkeiten bietet, um russische Angriffe effektiv abzuwehren. Laut der Polnischen Presseagentur könnte ein Waffenstillstand Russland die Zeit geben, eine größere Offensive vorzubereiten, was eine ernsthafte Bedrohung für die Ukraine darstellt.
Analysten des ISW beobachten, dass die Russen den Bau von Infrastruktur, einschließlich Straßen und Eisenbahnlinien, intensivieren, um die Verbindung zu den besetzten Gebieten der Ukraine zu stärken. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, die russische Kontrolle über diese Gebiete zu festigen. Im Falle eines Waffenstillstands könnte Russland eine umfassende Offensive vorbereiten, darunter die Überquerung des Dnjepr, was Städte wie Saporischschja bedrohen könnte.
Mike Waltz, ein Sicherheitsberater von US-Präsident Donald Trump, kündigte auf Fox News an, dass die Ukraine Sicherheitsgarantien im Austausch für territoriale Zugeständnisse erhalten könnte. Es wurde jedoch nicht spezifiziert, wie diese Garantien aussehen könnten. Waltz betonte, dass Washington die "Realitäten auf dem Schlachtfeld" in diplomatischen Gesprächen über das Kriegsende berücksichtigen werde.
Bedarf an militärischer Unterstützung
Das ISW hebt hervor, dass russische Truppen nahe Charkiw und Saporischschja stationiert sind, was eine schnelle Lieferung zusätzlicher Waffen an die Ukraine durch Europa und die USA erfordert. Sollte ein Waffenstillstand die aktuelle Frontlinie einfrieren, wären erhebliche europäische Kräfte nötig, um zukünftige Angriffe abzuwehren. Die Rückeroberung strategischer Gebiete durch die Ukraine könnte die Kosten für den Frieden für Kiew und den Westen senken.
Trotz Verhandlungen ist Moskau nicht bereit, in Bezug auf die eroberten Gebiete nachzugeben. Der Kreml lehnt die Präsenz von NATO-Truppen in der Ukraine ab und kann sich den Beitritt Kiews zum Bündnis nicht vorstellen. Diese Haltung Russlands bleibt unverändert, was die Situation an der Front zusätzlich erschwert.