Ukraine vor Gas‑Import-Dilemma: Auftakt zur Winterkrise 2025-26
Ukrainer könnten gezwungen sein, Gas für den kommenden Winter zu importieren, da die Vorräte auf einem rekordverdächtig niedrigen Niveau sind, informierte Serhij Makohon, der ehemalige Chef des unabhängigen Betreibers HTS der Ukraine. Dies ist eine Folge russischer Raketenangriffe, die Produktionsanlagen im Osten des Landes beschädigt haben.
Die Ukraine steht vor der Herausforderung, Gas für die Wintersaison 2025-26 importieren zu müssen. Serhij Makohon teilte auf Telegram mit, dass das Land bis zu 6,3 Milliarden Kubikmeter Gas importieren muss. Der Grund dafür sind die "niedrigsten Vorräte in der Geschichte" dieses Rohstoffs.
Makohon erklärte, dass die Situation eine Folge russischer Raketenangriffe ist, die Produktionsanlagen im Osten der Ukraine beschädigt haben. Infolgedessen musste das Land Gasreserven verwenden und den Import im Winter und Frühjahr erhöhen.
Erwähnenswert ist, dass nach Gesprächen, die die Vereinigten Staaten vom 23. bis 25. März in Saudi-Arabien separat mit den Delegationen der Ukraine und Russlands führten, angekündigt wurde, dass Kiew und Moskau sich auf ein vollständiges Verbot gegenseitiger Angriffe auf Energieinfrastrukturen geeinigt haben.
Rekordverdächtig niedrige Gasvorräte
Laut den Daten des Gasinfrastrukturverbands Gas Infrastructure Europe (GIE) betrug der Stand der ukrainischen Gasvorräte am 16. April 0,7 Milliarden Kubikmeter, was nur 2,22 Prozent der vollen Speicherkapazität entspricht.
Makohon betonte, dass die Ukraine Reserven auf einem Niveau von mindestens 12,8 Milliarden Kubikmetern ansammeln sollte, von denen 4,6 Milliarden Kubikmeter notwendig sind, um den passenden Druck in den Tanks zu halten.
Der Experte hob hervor, dass unter Berücksichtigung der nationalen Produktion die Ukraine mindestens 5,5 Milliarden Kubikmeter Gas importieren muss, besser noch 6,3 Milliarden.
Derweil prognostiziert der ukrainische Konzern Naftogaz einen geringeren Bedarf von 4,6 Milliarden Kubikmetern. Sogar diese Menge könnte die Ukraine bis zu 3 Milliarden Dollar kosten, während die derzeitigen Mittel nur den Kauf von 0,4 Milliarden Kubikmetern Gas ermöglichen.