USA beenden Militärhilfe: Ukraine vor großen Herausforderungen
Das Weiße Haus hat die Einstellung der militärischen Hilfe für Kiew angekündigt. Laut der "Financial Times" werden die ukrainischen Reserven aus amerikanischer Unterstützung im Laufe von zwei bis drei Monaten erschöpft sein.
Kiew wird auf die Hilfe europäischer Verbündeter angewiesen sein, die ebenfalls mit Herausforderungen in der Waffenproduktion zu kämpfen haben.
Die Einstellung der amerikanischen Militärhilfe könnte die Verteidigungsfähigkeiten der Ukraine beeinträchtigen, insbesondere im Hinblick auf den Einsatz von Patriot-Luftverteidigungssystemen. Der ukrainische Premierminister Denys Schmyhal betonte, dass dieses System entscheidend für die Verteidigung gegen russische ballistische Raketen ist. Ein Fehlen des Luftschutzes würde die Ukraine zwingen, schwierige Entscheidungen über Verteidigungsprioritäten zu treffen.
Die amerikanische Unterstützung umfasste nicht nur die Lieferung von Ausrüstung, sondern auch den Austausch von Geheimdienstinformationen. Michael Kofman, ein Militäranalytiker, stellte fest, dass viele Aspekte der amerikanischen Hilfe nicht öffentlich bekannt gegeben werden, was die Bewertung der vollständigen Auswirkungen der Entscheidung des Weißen Hauses erschwert.
Situation an der Front etwas besser
An der Front, wo die Kämpfe unter Einsatz verschiedener Drohnen stattfinden, könnte das Fehlen amerikanischer Unterstützung erst nach einigen Wochen spürbar werden. Die meisten Drohnen, die vom ukrainischen Militär genutzt werden, werden lokal produziert, aber sie nutzen weiterhin eine breite Palette amerikanischer Ausrüstung, die ständige Wartung und die Lieferung von Ersatzteilen erfordert.
Die ukrainischen Streitkräfte werden sich an die neuen Realitäten anpassen und ihre eigenen Verteidigungsfähigkeiten entwickeln müssen. Serhij Prytula, Leiter einer der größten ukrainischen Organisationen zur Unterstützung des Militärs, betonte die Notwendigkeit, die nationale Verteidigungsindustrie in Zusammenarbeit mit europäischen Partnern zu entwickeln. „Wir müssen uns um uns selbst kümmern und unsere eigene Verteidigungsindustrie entwickeln“, betonte Prytula.
