Nachrichten81.000 demonstrieren für sichere Jobs und Innovationspolitik

81.000 demonstrieren für sichere Jobs und Innovationspolitik

Über 81.000 Beschäftigte der Industrie gingen am Wochenende auf die Straßen deutscher Städte, um mehr Investitionen und den Schutz ihrer Arbeitsplätze zu fordern. Die von der IG Metall organisierten Demonstrationen sind die größte Aktion der Gewerkschaft seit Jahrzehnten. Die Gewerkschaftsmitglieder fordern eine aktive Industriepolitik und die Förderung von Innovationen.

Tausende Arbeiter auf den Straßen Deutschlands. Die Industrie fordert Investitionen.
Tausende Arbeiter auf den Straßen Deutschlands. Die Industrie fordert Investitionen.
Bildquelle: © PAP | PAP/EPA/CHRISTOPHER NEUNDORF

Am vergangenen Wochenende fanden in mehreren deutschen Städten Massenproteste unter dem Motto "Mein Arbeitsplatz. Unser Industrieland. Unsere Zukunft!" statt. An den von der Gewerkschaft IG Metall organisierten Kundgebungen nahmen laut Veranstalter über 81.000 Personen teil. Die Proteste ereigneten sich unter anderem in Hannover, Stuttgart, Köln, Frankfurt und Leipzig, berichtet next.gazeta.pl.

Die Demonstranten äußerten ihre Besorgnis über die Zukunft der deutschen Industrie und ihrer Arbeitsplätze. IG Metall fordert von Politikern und Unternehmensleitungen ein aktives Engagement für die Modernisierung und Entwicklung zentraler Branchen, insbesondere durch Investitionen in Innovationen und Zukunftstechnologien.

Die Vorsitzende der IG Metall, Christiane Benner, machte deutlich, dass Deutschland ohne eine starke Industrie in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten würde. Sie betonte, dass man dies nicht zulassen werde.

Die Regierung plant, die Wirtschaft anzukurbeln

Die Gewerkschafter werfen den Unternehmen vor, Arbeitsplätze abzubauen, die Produktion ins Ausland zu verlagern und nichts für die Entwicklung moderner Lösungen im Inland zu tun.

Die Proteste fielen zeitlich zusammen mit dem Abkommen der neuen CDU und SPD-Koalition, die eine Lockerung der sogenannten Schuldenbremse und eine Erhöhung der Mittel zur Ankurbelung der Wirtschaft und zur Finanzierung der Verteidigung plant.

Der neue Bundestag soll ein Finanzpaket in Höhe von 500 Milliarden Euro für Investitionen in die marode deutsche Infrastruktur verabschieden. Darauf setzen die Wirtschaft und Arbeitnehmerorganisationen, heißt es auf dem Portal.

Die Vorsitzende der IG Metall räumte ein, dass der Schritt der Politiker ein gutes Signal sei, betonte jedoch, dass konkrete Entscheidungen über die Mittel für die Industrie noch ausstehen. Benner unterstrich, dass nun alle politischen Parteien gefordert sind, Verantwortung zu übernehmen, um das Scheitern dieses Projekts zu verhindern.

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