NachrichtenAbkommen über seltene Erden: USA und Ukraine vor großer Herausforderung

Abkommen über seltene Erden: USA und Ukraine vor großer Herausforderung

Das Abkommen zwischen der Ukraine und den Vereinigten Staaten über seltene Erden könnte die Situation in der Region verändern. Unternehmer betonen jedoch, dass der Abschluss nur der Anfang ist, da Geschäfte in der Ukraine äußerst problematisch sind. Sie weisen auch auf Sicherheitsfragen hin. "Ohne starke Sicherheitsgarantien wird hier kein vernünftiger CEO investieren," sagt einer der Unternehmer.

Präsident der USA Donald Trump
Präsident der USA Donald Trump
Bildquelle: © East News | JIM WATSON
Adam Zygiel

Berichten zufolge beabsichtigen die Vereinigten Staaten und die Ukraine, noch diese Woche ein Abkommen über den Abbau von Metallen zu unterzeichnen. Die USA gehen davon aus, dass im Land Ressourcen von 20 bis 50 Mineralien vorhanden sind, die als kritisch angesehen werden. Dabei handelt es sich unter anderem um Lithium, Graphit, Titan und Uran.

Aber das Abkommen ist lediglich der Beginn eines langen Kampfes um Rohstoffe. Hindernisse wie Korruption und das komplizierte ukrainische Rechtssystem stellen große Herausforderungen dar. Wie die "Washington Post" berichtet, investierten Shell und Chevron mehr als 10 Jahre zuvor in der Ukraine, um Schiefergasvorkommen zu erschließen. Die Konzerne stießen jedoch auf zahlreiche bürokratische und korrupte Probleme, verschärft durch die russische Invasion im Jahr 2014.

Chevron, das 9,5 Milliarden EUR investieren sollte, zog sich zurück. Shell verließ ein Jahr später, wobei die Entscheidung mit dem Krieg im Osten und dem unvorteilhaften Geschäftsumfeld begründet wurde.

"Es ist eine Illusion, dass man Geld ausgräbt"

Laut "WaPo" ist auch die Lokalisierung der Mineralien problematisch. Viele Karten stammen noch aus der Sowjetunion. Es ist unklar, wie groß diese Vorkommen tatsächlich sind. Um den kommerziellen Abbau rentabel zu machen, müssen die Investoren umfassende Untersuchungen durchführen.

Als Beispiel nennt die Zeitung das Unternehmen UkrLithiumMining, das 2017 eine Lizenz für den Abbau von Lithium für 20 Jahre erwarb. Die Genehmigung kostete 5 Millionen EUR. Weitere Millionen wurden für die Analyse der Vorkommen und die Untersuchung der Umweltauswirkungen ausgegeben. Darüber hinaus sind noch größere Mittel für den Bau der Infrastruktur erforderlich, nicht nur für den Abbau, sondern auch für die Verarbeitung des Rohstoffs.

"Es ist eine Illusion, dass jemand einen Spaten nimmt und Geld direkt aus der Erde ausgräbt," sagt Denys Alozhen, einer der Direktoren von UkrLithiumMining, zur "Washington Post".

Erforderliche Sicherheitsgarantien

Experten weisen auch auf Energieprobleme hin. Die kritische Infrastruktur wurde durch russische Angriffe stark beschädigt. Das Unternehmen Velta, das sich mit dem Abbau von Titan beschäftigt, gab zu, dass seine Werke im vergangenen Jahr aufgrund von Energieversorgungsproblemen nur mit 50 % Auslastung arbeiteten.

Unternehmen hoffen jedoch auf amerikanische Investitionen. Sie geben allerdings zu, dass dies schwierig sein wird, solange der Krieg andauert und der Ukraine keine langfristige Sicherheit garantiert wird.

"Ohne starke Sicherheitsgarantien wird hier kein vernünftiger Unternehmensleiter investieren," sagt Denys Alozhen von UkrLithiumMining.

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