Trump-Zölle: 150.000 deutsche Jobs in Gefahr, EU plant Reaktion
Donald Trump hat die Einführung von 25-prozentigen Zöllen auf Produkte aus der Europäischen Union angekündigt. Ökonomen schätzen, wie Deutschland, die größte Volkswirtschaft der EU, dies spüren wird. Laut dem Institut IW Köln könnten in Deutschland bis zu 150.000 Arbeitsplätze verschwinden. Auch die Amerikaner selbst werden die Auswirkungen der Zölle spüren.
Der US-Präsident Donald Trump hat die Einführung von 25-prozentigen Zöllen auf Produkte aus der Europäischen Union angekündigt. Das Inkrafttreten einer solchen Entscheidung soll den Import aus Europa erschweren und die amerikanische Wirtschaft stärken. Allerdings bleibt dies nicht ohne Konsequenzen auf beiden Seiten des Atlantiks.
Ein Sprecher der Europäischen Kommission äußerte starken Widerstand gegen die neuen Zölle und betonte, dass die EU sofortige Maßnahmen gegen unberechtigte Handelsschranken ergreifen werde. Die Europäische Union hat einen umfangreichen und einheitlichen Binnenmarkt etabliert, der den Handel vereinfacht, die Ausgaben für US-Exporteure reduziert und die Regelwerke sowie Standards in 27 Mitgliedsstaaten angeglichen hat. Dies führt dazu, dass Investitionen aus den USA in Europa besonders lukrativ sind, so die Einschätzung der Kommission.
Amerikanische Zölle treffen Deutschland
Laut der Ratingagentur Moody's könnten bereits 10-prozentige Zölle auf europäische Produkte die Gewinne von Unternehmen wie Volkswagen um 5 bis 10 Prozent senken. Bei 25-prozentigen Zöllen wären die Verluste erheblich größer, was besonders ungünstig angesichts des schwachen Wirtschaftswachstums in Deutschland ist.
Bis zu 150.000 Arbeitsplätze bedroht
Das Institut IW Köln hat die potenziellen Auswirkungen der Einführung von 20-prozentigen Zöllen durch die USA sowie die von der EU angekündigten eventuellen Vergeltungszölle analysiert. Laut Schätzungen der Analysten könnte die Wirtschaft um 0,4 Prozent schrumpfen, was jährliche Verluste von etwa 25 Milliarden Euro bedeuten würde.
Der Ökonom Jürgen Matthes vom IW Köln bewertete im Gespräch mit der "Bild", dass es für Deutschland eine schwierige Situation wäre. Er betonte, dass in einem solchen Szenario bis zum Ende der Amtszeit von Trump in Deutschland 150.000 Arbeitsplätze verschwinden könnten.
Der Analyst vom IW Köln betonte, dass ein solcher Rückschlag in Anbetracht der wirtschaftlichen Krise und der hohen Arbeitslosenquoten zu einem äußerst ungünstigen Zeitpunkt käme.
Zugleich schätzt das IW Köln ein, dass die amerikanische Wirtschaft die Folgen der europäischen Vergeltungszölle spüren wird. Diese würden Waren wie Erdöl, Gas, Whiskey und Motorräder betreffen. Noch bis Ende dieses Jahres könnten die USA dadurch etwa 1,5 Prozent des BIP verlieren.