Berlin ändert Kurs: Geheime Waffenlieferungen an die Ukraine
Die neue deutsche Regierung plant, die Waffenlieferungen an die Ukraine geheim zu halten. Dies stellt eine wesentliche Veränderung im Vergleich zu dem vorherigen Ansatz Berlins dar, bei dem der Umfang und das Ausmaß der militärischen Hilfe für Kiew öffentlich detailliert beschrieben wurden.
Zukünftig wird die deutsche Regierung die Kommunikation im Zusammenhang mit der Lieferung von Waffensystemen an die Ukraine erheblich einschränken, berichtete die deutsche Nachrichtenagentur dpa.
Deutschland wird nicht mehr offenlegen, mit welchen Waffen es die Ukraine unterstützt
Wie die Analysten des ukrainischen Dienstes Defence Express erinnern, hat Deutschland seit drei Jahren (abgesehen von den ersten Monaten nach der vollständigen Invasion Russlands) regelmäßig über die Art und Menge der Waffen informiert, die im Rahmen der Hilfe für die Ukraine an die Front geliefert wurden.
Der Ansatz des neuen deutschen Kanzlers Friedrich Merz und seiner Regierung wird als logischer Schritt bezeichnet. Er scheint Teil einer Kriegsstrategie zu sein, die darauf abzielt, dem Aggressor einen Vorteil im Krieg in der Ukraine zu nehmen. Laut ukrainischen Analysten wird das Fehlen von Informationen über Waffenlieferungen von einem der größten Verbündeten Kiews die Russische Föderation zwingen, wesentlich mehr Anstrengungen zu unternehmen, um das Potenzial der ukrainischen Verteidigungskräfte korrekt einzuschätzen.
Kreuzflugkörper Taurus erreichen die Ukraine im Geheimen?
Ein weiterer positiver Aspekt dieses Ansatzes könnte die Verringerung des öffentlichen Drucks und der Diskussionen über bestimmte Waffen sein. Als Beispiel nennen die ukrainischen Analysten die Taurus-Kreuzflugkörper, deren Übergabe an die Ukraine Olaf Scholz mehrfach blockiert hatte. Friedrich Merz hatte jedoch bereits während des Wahlkampfs vorgeschlagen, dass er eine solche Übergabe in Betracht ziehen würde.
Die Taurus-Kreuzflugkörper sind Langstreckenwaffen, die dazu fähig sind, Ziele in einer Entfernung von bis zu 500 km zu treffen. Sie sind in Stealth-Technologie ausgeführt (schwer zu entdecken) und mit rund 500 kg schweren MEPHISTO-Sprengköpfen (Multi-Effect Penetrator, Highly Sophisticated and Target Optimised) ausgestattet.
Deutsche Waffen an der Front
Trotz der bisherigen Ablehnungen im Zusammenhang mit diesen Raketen gehört Deutschland zu den größten Verbündeten Kiews. Deutschland hat an der Front viel wertvolles Gerät bereitgestellt, darunter auch schwere militärische Ausrüstung wie Leopard 1A5-Panzer und die erheblich moderneren Leopard 2A6, Schützenpanzer Marder, Flugabwehrgeschütze Gepard, Panzerhaubitzen PzH 2000 mit Kaliber 155 mm oder die wertvollsten Luftverteidigungssysteme - Patriot und IRIS-T samt Raketen.
