Bronzezeitlicher Schatz auf Somló-Hügel: 300 Artefakte entdeckt
Archäologen haben auf dem Somló-Hügel in Westungarn einen Schatz aus der Bronzezeit entdeckt, der über 300 Artefakte umfasst. Diese natürliche Erhebung ist ein erloschener Vulkan, der, wie sich nun herausgestellt hat, noch viele Geheimnisse birgt.
In der kleinen Weinregion im Nordwesten Ungarns, gelegen zwischen dem Plattensee und der österreichischen Grenze, machten Archäologen auf dem Somló-Hügel eine außergewöhnliche Entdeckung. Die Region ist bekannt für ihre komplexen und vollen Weißweine. Zentrum der Region ist der Somló-Hügel, ein erloschener Vulkan. Tief unter der Erde wurde dort ein Schatz aus der Bronzezeit gefunden, der über 3000 Jahre alt ist. Im ersten Jahr der Untersuchungen wurden über 300 Artefakte entdeckt, darunter viele Bronzegegenstände, was darauf hinweist, dass dieser Ort ein Zentrum der Bronzeproduktion gewesen sein könnte.
Welche Schätze verbirgt der Somló-Hügel?
Die Entdeckung wurde in der wissenschaftlichen Zeitschrift "Antiquity" beschrieben und veröffentlicht. Zu den auf dem Somló-Hügel gefundenen Artefakten gehören Gegenstände aus der späten Bronzezeit, datiert auf die Jahre 1400-900 v. Chr., sowie aus der frühen Eisenzeit, aus den Jahren 800-450 v. Chr. Diese Entdeckung ist besonders wichtig für das Verständnis der Hallstattkultur, die für ihre fortschrittliche Metallbearbeitung in Mittel- und Westeuropa bekannt war. Die Menschen dieser Kultur stellten charakteristische Gefäße aus Bronzeblech her – Situlen, die oft sorgfältig und aufwendig verziert waren.
"Die Besiedlung des Hügels scheint beim Übergang zur frühen Eisenzeit ununterbrochen gewesen zu sein", schreiben die Forscher in der "Antiquity" unter der Leitung von Bence Soós vom Ungarischen Nationalmuseum. Unter den entdeckten Gegenständen befinden sich nicht nur Metallartefakte wie Speerspitzen, sondern auch Bernsteinperlen, Wildschweinhauer und Teile von Kleidungsstoffen und Leder. Untersuchungen der Sedimente deuten zudem auf das Vorkommen von Linsen und Hirse hin, was für die Bronze- und Eisenzeit charakteristisch ist.
Der Somló-Hügel war für diese Kultur ein besonderer Ort
Einige historische Aufzeichnungen aus dem späten 19. Jahrhundert deuten darauf hin, dass in der Vergangenheit auch am Fuße des Hügels und in den umliegenden Gebieten antike Artefakte gefunden wurden, doch sind Details zu diesen Entdeckungen spärlich.
Die Entdeckung auf dem Somló-Hügel ist von Bedeutung, da sie helfen könnte, die Chronologie und die geographische Verbreitung der Hallstattkultur zu bestimmen. Der Hügel, der sich auf 430 Meter erhebt, wurde durch moderne Bergbauaktivitäten nicht beeinträchtigt, was ihn zu einem idealen Ort für archäologische Untersuchungen macht. "Die entdeckten Schätze zeugen von einer absichtlichen und komplexen Tradition der Sammlung auf dem Somló-Hügel", fügen die Wissenschaftler hinzu.
Archäologen planen, einige Materialien einer Radiokarbondatierung zu unterziehen, um wertvolle Informationen über den Übergangszeitraum zwischen der späten Bronzezeit und der frühen Eisenzeit zu erhalten.