BYD setzt auf Plug-in-Hybride: Europas Auto-Markt im Umbruch
Der chinesische Automobilriese BYD hat seine Marketingstrategie in Europa nach anfänglichen Misserfolgen grundlegend geändert. Dazu gehörten ein unzureichendes Händlernetz und Verzögerungen beim Angebot von Plug-in-Hybridfahrzeugen, wie die Agentur Reuters berichtet und dabei auf den steigenden Absatz des chinesischen Unternehmens hinweist.
Laut Reuters, das sich auf sechs gegenwärtige und ehemalige Manager des chinesischen Elektrofahrzeugherstellers BYD beruft, reagierte das Unternehmen schnell auf diese Fehler. Es erweiterte das Händlernetz erheblich und bot attraktive Gehaltspakete an, um Manager von europäischen Konzernen, insbesondere von Stellantis, zu gewinnen.
Das Unternehmen aus China kündigte an, dass Plug-in-Hybride ein Schlüsselelement der europäischen Strategie sein werden. Der Europa-Berater von BYD, Alfredo Altavilla, überzeugte den Gründer und Präsidenten des Konzerns, Wang Chuanfu, dass eine ausschließlich auf Elektrofahrzeuge basierende Strategie in vielen europäischen Ländern schwer zu akzeptieren ist.
Trotz der Stolpersteine sind die ersten Anzeichen der neuen Strategie vielversprechend, stellte Reuters fest. Der Absatz von BYD in Europa, einschließlich Großbritanniens, hat sich im ersten Quartal 2025 mehr als verdreifacht. In dieser Zeit wurden auf dem europäischen Markt 37.000 Fahrzeuge verkauft.
BYD sieht sich einem starken Wettbewerb durch andere chinesische Autohersteller gegenüber, die ebenfalls eine Expansion nach Europa anstreben. Der Druck zur Steigerung des Auslandabsatzes ergibt sich aus einem Preiskrieg auf dem heimischen Markt in China.
EU-Länder als Hauptabnehmer von Autos aus China
China ist der weltweit größte Produzent von Elektrofahrzeugen, und sein Export stieg 2023 um 70 Prozent, was einem Wert von 29,8 Milliarden Euro entspricht. Länder der Europäischen Union sind Schlüsselmärkte für diese Autos und verantwortlich für 40 Prozent des chinesischen Exports in dieser Kategorie.
Die Europäische Kommission hat entschieden, individuelle Zölle auf drei chinesische Unternehmen im Rahmen eines Antidumpingverfahrens zu erheben: BYD (17,4 Prozent), Geely (20 Prozent) und SAIC (38,1 Prozent). Andere in China produzierende und mit der EU-Kommission während der Untersuchung zusammenarbeitende Unternehmen werden mit einem durchschnittlichen Satz von 21 Prozent belegt. Dies betrifft auch europäische Unternehmen, die in China produzieren und in die EU exportieren.