CO2‑Revolution aus der Luft: Mission Zero sammelt Millionen
Das von Bill Gates unterstützte Startup Mission Zero Technologies hat bereits über 26 Millionen Euro für die Entwicklung einer Technologie zur direkten CO2-Entnahme aus der Atmosphäre gesammelt. Dies soll ermöglichen, jährlich bis zu 1.000 Tonnen Kohlenstoff zurückzugewinnen.
Die aktuelle Klimasituation ist besorgniserregend – trotz der Einführung erneuerbarer Energiequellen steigen die Treibhausgasemissionen weiter. 2024 wird als das heißeste Jahr in der Geschichte verzeichnet werden – die durchschnittliche Erdtemperatur hat zum ersten Mal ein Niveau von 1,5 °C über dem vorindustriellen Wert erreicht. Vor diesem Hintergrund konzentriert sich das britische Startup Mission Zero Technologies darauf, die Technologie der CO2-Entfernung aus der Atmosphäre zu revolutionieren, um den Kampf gegen die Klimakrise zu unterstützen.
Wie funktioniert die Erfassung von CO2 aus der Luft?
Worum handelt es sich bei der Erfassung von CO2 aus der Luft? Das Unternehmen nutzt kontinuierliche elektrochemische Trennverfahren zur Absorption von CO2 mit flüssigen Lösungen. Diese Technologie ist von biologischen Prozessen inspiriert, mit denen der menschliche Körper mit CO2 umgeht. Das Startup hat bereits über 26 Millionen Euro zur Weiterentwicklung gesammelt. Dies wird die schnelle Rückgewinnung von jährlich bis zu 1.000 Tonnen Kohlenstoff ermöglichen. Zu den Investoren gehört Bill Gates.
Im Gegensatz zur CCS-Technologie (Carbon Capture and Storage), die CO2 bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe abscheidet und speichert, erfasst DAC (Direct Air Capture) CO2 direkt aus der Luft. Aufgrund der weltweiten Überschreitung der Ziele des Pariser Abkommens werden Erfindungen wie DAC unerlässlich, um die CO2-Konzentration in der Atmosphäre zu stabilisieren. Die Erweiterung der CO2-Nutzung ist entscheidend, um dieser Technologie eine weitreichende kommerzielle Einführung zu ermöglichen.
Drei Erfassungssysteme sind bereits in Betrieb
Mission Zero Technologies betreibt bereits drei DAC-Systeme in Großbritannien und Kanada. In Kanada arbeitet das Unternehmen mit Deep Sky an einem Projekt, das darauf abzielt, jährlich bis zu einer Million Tonnen CO2 zu entfernen.
– Wenn wir Möglichkeiten finden, CO2 zu nutzen, können wir die Erzählung darüber verändern und alternative Pfade für kohlenstoffbasierte Produkte schaffen, was unsere Beziehung zu Kohlenstoff nachhaltiger macht –, sagte Nicholas Chadwick, Mitbegründer und CEO von MZT, in einem Interview mit "The Engineer".
Ziel: jährlich eine Milliarde Tonnen CO2 zurückgewinnen
Das Unternehmen strebt an, jährlich eine Milliarde Tonnen atmosphärisches CO2 zurückzugewinnen und die Entwicklung einer dezentralen Bezugsquelle für Produkte zu fördern, die aus atmosphärischem CO2 hergestellt werden. Mission Zero Technologies arbeitet mit Partnern wie Stripe, Breakthrough Energy Ventures und der britischen Regierung zusammen, um den Weg zur CO2-Entfernung im Megatonnenmaßstab bis Ende des Jahrzehnts zu beschleunigen.
Das Unternehmen betreibt derzeit drei Projekte, die jeweils unterschiedliche CO2-Anwendungsformen haben. Das Translational Energy Research Centre der Universität Sheffield produziert aus Luft und Wasser nachhaltige Flugkraftstoffe. In Norfolk kombiniert OCO Technology CO2 mit Flugasche, um kohlenstoffnegative Kalksteine herzustellen. In Kanada plant Deep Sky in Montreal, CO2 in Gesteinen zu speichern und Kohlenstoffgutschriften zu schaffen.
Mission Zero Technologies ist ein britisches Unternehmen mit Sitz in London, das 2020 gegründet wurde. Es ist auf die Entwicklung innovativer Technologien zur direkten CO2-Entfernung aus der Luft (Direct Air Capture, DAC) spezialisiert. Ihre Systeme sind so konzipiert, dass sie modular und energieeffizient sind, was eine schnelle Skalierung und Anpassung an verschiedene klimatische und industrielle Bedingungen ermöglicht. Die Lösungen von Mission Zero konzentrieren sich auf die effiziente Nutzung von CO2, das zunächst effizient aus der Atmosphäre entfernt werden muss.
