Eile zum Mars: Experten warnen vor überstürzten SpaceX-Plänen
Ewelina Zambrzycka-Kościelnicka, Sprecherin des Zentrums für Weltraumforschung der Polnischen Akademie der Wissenschaften, betont, dass es nicht ratsam ist, Mars-Missionen zu überstürzen. Allein schon, weil der Flug zum Mars eine erhebliche Belastung für den menschlichen Körper darstellt. Besonders wichtig ist die Ausarbeitung einer sicheren Landung für die Besatzung. Auch Fragen zur Versorgung und Treibstofflieferungen bleiben weiterhin offen.
Elon Musk, Eigentümer von SpaceX, kündigte an, dass der erste Flug der Starship-Rakete zum Mars im März 2026 stattfinden soll. An Bord wird der humanoide Roboter Optimus sein. Sollte die Landung gelingen, könnten Menschen bereits 2029 auf dem Mars landen, auch wenn Musk auf X andeutet, dass 2031 realistischer ist.
Expertin: Beschleunigung der Starship-Tests im Jahr 2025 möglich
Wie Ewelina Zambrzycka-Kościelnicka gegenüber PAP erklärte, ist die zweistufige Rakete Starship - Super Heavy "noch nicht einsatzbereit". Obwohl Starship, eine mächtige Rakete von über 120 Metern, seit April 2023 getestet wird und der Super Heavy Booster zweimal korrekt landen konnte, endeten die Tests der oberen Stufe mit Explosionen. SpaceX arbeitet mit der Federal Aviation Administration zusammen, um die Ursachen der Fehler zu analysieren.
Zambrzycka-Kościelnicka stellt fest, dass eine Beschleunigung der Starship-Tests im Jahr 2025 möglich ist, allerdings mit Zustimmung der Federal Aviation Administration. Entscheidend wird sein, das Starship korrekt auf der Erde zu landen, was bisher nicht gelungen ist.
"Wenn es dem Unternehmen gelingt, die Tests zu beschleunigen und Fehler zu eliminieren, wer weiß - vielleicht entscheidet es sich tatsächlich für einen Flug in Richtung Mars im Jahr 2026 und versucht, auf dem Roten Planeten zu landen. Allerdings muss SpaceX zuerst ein korrektes Landen des Starships auf der Erde erreichen," bemerkte Zambrzycka-Kościelnicka.
Der Flug zum Mars ist nicht nur eine technologische, sondern auch eine physische Herausforderung. Die Astronauten werden mindestens ein halbes Jahr in Schwerelosigkeit verbringen, was ihre Muskeln und Knochen schwächen wird. "Nach der Ankunft auf dem Mars, wo die Schwerkraft fast dreimal schwächer ist als auf der Erde, werden sie ihre Muskelkraft nicht wiedererlangen können. Dann wartet noch die Rückkehr zur Erde auf sie," betonte die Expertin.
Die schwächere Schwerkraft auf dem Mars wird es nicht leicht machen
Eile bei der Durchführung von Mars-Missionen könnte durch Prestige motiviert sein
Zambrzycka-Kościelnicka hebt hervor, dass Eile bei der Durchführung von Mars-Missionen nicht ratsam und äußerst riskant ist.
Die Sprecherin des Zentrums für Weltraumforschung der Polnischen Akademie der Wissenschaften wies auch darauf hin, dass eine mögliche Katastrophe zweifellos zu einer Verschiebung bemannter Mars-Missionen um weitere Jahrzehnte führen würde.