Ex‑Präsident Saakaschwili: Neun Jahre Haft wegen Unterschlagung
Der ehemalige Präsident Georgiens, Micheil Saakaschwili, wurde am Mittwoch wegen Unterschlagung von Haushaltsmitteln zu weiteren neun Jahren Haft verurteilt. Der Politiker verbüßt bereits eine sechsjährige Haftstrafe.
- Micheil Saakaschwili, der frühere Präsident Georgiens, wurde wegen Unterschlagung öffentlicher Gelder zu weiteren neun Jahren Haft verurteilt.
- Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, zwischen 2009 und 2013 insgesamt 3 Millionen Euro für persönliche Zwecke ausgegeben zu haben.
- Saakaschwili bekennt sich nicht schuldig und behauptet, das Verfahren sei politisch motiviert.
Wie fielen die Reaktionen auf das Urteil aus?
Nach der Verkündung des Urteils kam es im Gerichtssaal zu Protesten. Saakaschwilis Anhänger warfen dem Richter vor, „ein Sklave von Bidsina” zu sein, in Anspielung auf Bidsina Iwanischwili, den reichsten Georgier und Gründer der regierenden Partei Georgischer Traum. Saakaschwili war bei der Verhandlung nicht anwesend, und seine Unterstützer betonen den politischen Charakter der Anklagen.
Wie geht es mit Saakaschwili weiter?
Saakaschwili, der im Oktober 2021 ins Gefängnis kam, kann frühestens am 1. Oktober 2030 entlassen werden. In der Zwischenzeit hat der ehemalige Präsident mehrere Hungerstreiks durchgeführt und den Großteil seiner Haft im Krankenhaus des Gefängnisses verbracht. Gegen den Politiker laufen weitere Prozesse, was auf zusätzliche Komplikationen in seiner rechtlichen Situation hinweist.